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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Genauere chemische Untersuchung des Harns. 275<br />

Auch bei der Pentosurie ist der Harn durch starkes Reduktionsvermögen<br />

ausgezeichnet. Die Trommer'-, Fehling'<strong>und</strong>Nylander'schen<br />

Proben fallen positiv aus, aber es besteht<br />

nur geringes Drehungsvermögen <strong>und</strong> die Gährungsprobe bleibt<br />

negativ. Die Tollens'sche Reaktion ist für die Pentosen<br />

charakteristisch:<br />

Man löst in 5—6 ccm rauchender Salzsäure soviel Phloroglucin,<br />

dass etwas ungelöst bleibt. Von der zu gleichen Theilen<br />

getheilten Flüssigkeit giebt man die eine Hälfte zu 1 /2 ccm<br />

Prüfungs- <strong>und</strong> die andre zur gleichen Menge normalen Harns.<br />

Erwärmt man die Proben in einem Glas mit kochendem Wasser,<br />

so nimmt der Pentoseharn sehr rasch eine lebhaft rothe, von<br />

oben nach unten fortschreitende Färbung an, während der<br />

Kontrolharn unverändert bleibt. (Es ist zweckmässig beide<br />

Harnproben vorher mit Thier kohle zu entfärben.)<br />

Als zuverlässig <strong>und</strong> bequem gilt auch folgende Probe:<br />

Man giebt zu 5 ccm Harn im Reagensröhr eine Messerspitze<br />

Orcein <strong>und</strong> 5 ccm Salzsäure (v. spec. Gew. 1,19) <strong>und</strong> erhitzt bis<br />

zum Sieden. Bei Anwesenheit von Pentose erfolgt deutliche<br />

Blaugrünfärbung. Der Farbstoff geht in Amylalkohol beim<br />

Ausschütteln über <strong>und</strong> giebt im Spektrum einen Streifen im Roth.<br />

Alle übrigen in Frage kommenden Körper rufen in der<br />

Probe eine bräunliche Färbung hervor, die auf den Amylalkohol<br />

übergeht. Im Spektrum fehlt der Streifen im Roth.<br />

(Blumenthal.)<br />

Aenderungen im Aussehen <strong>und</strong> chemischen Verhalten des Harns<br />

durch gewisse in den Körper aufgenommene Arzneimittel.<br />

1. Durch Rhabarber- <strong>und</strong> Sennagaben wird der Harn stark gelb<br />

gefärbt in Folge der Anwesenheit von Chrysophansäure. Versetzt<br />

man eine Harnprobe mit Kalilauge, so tritt lebhafte Rothfärbung<br />

ein, die, bei Säurezusatz wieder verschwindet.<br />

2. Nach Santonin wird ähnliche Gelbfärbung beobachtet, die<br />

bei .Kalilaugenzusatz in einen rosarothen Ton übergeht. Schüttelt<br />

man den mit Aether versetzten Harn, so bleibt der Aether farblos,<br />

während er beim Schütteln mit Rhabarber- oder Sennaharn gelb<br />

wird, <strong>und</strong> der Zusatz von Kalilauge zu dem abgeschütteten gelbgefärbten<br />

Aether deutliche rothe Färbung an der Grenze bewirkt<br />

(Penzoldt).<br />

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