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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Genauere chemische Untersuchung des Harns. 271<br />

Hämoglobinurie, die als Folge der Hämoglobinämie (s. S. 156)<br />

eintritt, in der Regel erst durch die mikroskopische <strong>und</strong> spektroskopische<br />

Prüfung festzustellen (s. u.).<br />

Gallenfarbstoffe. Diese treten im Harn alsBilirubin, dessen<br />

Oxydationsprodukte das Biliverdin, Bilifuscin <strong>und</strong> Biliprasin<br />

darstellen, oder als Urobilin s. Hydrobilirubin auf, welches<br />

durch Reduktion aus Gallen- <strong>und</strong> Blutfarbstoff gebildet wird.<br />

Gallenfarbstoffhaltiger Harn- erscheint hell oder dunkelbierbraun<br />

<strong>und</strong> giebt beim Schütteln einen gelben oder gelbgrünlichen<br />

Schaum.<br />

Nachweis des Bilirubins.<br />

1. Chloroformprobe. Man giebt zu >/a Reagensglas Harn etwa<br />

10 Tropfen Chloroform <strong>und</strong> schüttelt kräftig durch. Das fein verth<br />

eilte Chloroform reisst den Farbstoff mit sich <strong>und</strong> erscheint als<br />

dichter kanariengelber Niederschlag. Mischt man den Chloroformauszug<br />

mit ozonhaltigem Terpentinöl <strong>und</strong> etwas verdünnter Kalilauge,<br />

so beobachtet man in wässeriger Lösung deutliche Grünfärbung.<br />

2. Gmelin'sche Probe. Auf einige Kubikcentimeter reiner Salpetersäure,<br />

die mit 1—2 Tropfen rauchender versetzt sind, schichtet<br />

man durch vorsichtigen Zusatz mit der Pipette den Harn auf. An<br />

der Berührungsstelle bildet sich ein grüner, blauer, violetter, rothgelber<br />

Farbenring. Nur der grüne Ring ist beweisend, blaue <strong>und</strong><br />

rothe können auch durch Indikan oder Urobilin bewirkt werden.<br />

3. Gmelin-Rosenbach'sche Filterprobe. Nachdem der Harn durch<br />

ein kleines Filter gegeben, wobei dieses kräftig gelb gefärbt ist, betupft<br />

man die Innenseite des Filters mit obigem Salpetersäuregemisch;<br />

man wird bei Gegenwart von Gallenfarbstoff bald ein lebhaftes<br />

Farbenspiel von grün bis roth wahrnehmen. Die Probe ist äusserst<br />

scharf <strong>und</strong> sehr empfehlenswerth.<br />

4. Rosenbach hat statt der Salpetersäure 5% Chromsäurelösung<br />

vorgeschlagen, bei der ausschliesslich eine rein grüne Färbung erzeugt<br />

wird. Man muss aber stets nur 1 Tropfen vorsichtig zusetzen.<br />

Auch die Filterprobe eignet sich dazu.<br />

Nachweis des Urobilins.<br />

Man setze zum Harn 2—5 Tropfen 10 % Chlorzinklösung, sodann<br />

soviel Ammoniak, bis sich das ausgefällte Zinkoxyd wieder löst.<br />

Ist in der von den ausfallenden Phosphaten abfiltrirten Flüssigkeit,<br />

beim Betrachten gegen einen dunkeln Hintergr<strong>und</strong>, grüne Fluorescenz<br />

wahrzunehmen, so ist die Gegenwart von Urobilin erwiesen.<br />

(Fr. Müller.)

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