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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Mikroskopische Untersuchung des Harns. 301<br />

In der überwiegenden Mehrzahl sind sie ein Zeichen<br />

echter Nephritis, deren genauere Art durch die begleitenden<br />

Zellen miterkannt wird. Die Cylinder sind im allgemeinen<br />

um so reichlicher, je stärker die Albuminurie, je<br />

schwerer die Erkrankung; indess kommen hier mannigfache<br />

Ausnahmen vor. Nicht selten erscheinen die Cylinder im Beginn<br />

der Nephritis, ehe Albuminurie nachweisbar ist, <strong>und</strong> ganz<br />

gewöhnlich überdauern sie bei Heilung eines akuten Morbus<br />

Brightii die vorher vorhandene Eiweissausscheidung. Kurz vor<br />

dem Tode treten oft reichlichere <strong>und</strong> sehr dicke <strong>und</strong> lange<br />

Cylinder auf; auch ist die Zahl der Cylinder während eines<br />

urämischen Anfalls nicht selten vermehrt.<br />

Ein gewisses diagnostisches Interesse kommt den beim<br />

Coma diabeticum auftretenden Cylindern zu. Sie zeigen<br />

sich nicht selten schon kurz vor dem Anfall, regelmässig <strong>und</strong><br />

oft in grosser Zahl während des Comas in Form kurzer Stümpfe<br />

oder von hyaliner <strong>und</strong> mattglänzender körniger Art. Külz<br />

hat ihr Vorkommen zuerst beschrieben; gleich ihm habe ich<br />

die eigenartigen Cylinder niemals beim Coma vermisst. Geht<br />

der Anfall vorüber (was bekanntlich nur in verschwindender<br />

Minderzahl beobachtet wird), so können die Cylinder rasch<br />

<strong>und</strong> vollständig wieder verschwinden. Beachtenswerth ist die<br />

Thatsache, dass auch bei reichlichem Auftreten der Cylinder<br />

die Eiweissproben nur schwache Trübung des Harns anzeigen<br />

können.<br />

Abgesehen von den sehr dicken, bei Erlahmung der Herzkraft<br />

<strong>und</strong> spärlicher gewordenem Harn auftretenden Cylindern,<br />

deren Bildungsstätte wohl in die Sammelröhren zu verlegen<br />

sein wird, ist es nicht erlaubt, aus der Form der Cylinder<br />

weitere Schlüsse über die örtliche Herkunft zu machen. Selbst<br />

ziemlich dicke Cylinder werden in Folge ihrer Elasticität dehnbar<br />

genug sein, um auch engere Kanälchen durcheilen zu können.<br />

Auch die bisweilen eigenartig gew<strong>und</strong>enen oder ziehharmonikaähnlich<br />

faltig zusammengepressten Formen dürfen auf<br />

keinen Fall als Bildungen der gew<strong>und</strong>enen Kanälchen aufgefasst<br />

werden. Vielleicht werden diese Formen dadurch erzeugt,<br />

dass solche Cylinder gelegentlich auf ein Hinderniss<br />

stossen <strong>und</strong> gleichzeitig von rückwärts einem starken Druck<br />

ausgesetzt worden sind (Fig. 59, g).

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