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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Thierische <strong>Parasiten</strong>.<br />

Trichina spiralis. Fig. 20. Die Infektion des Menschen<br />

erfolgt durch den Genuss „trichinenhaltigen" Sehweinefleisches,<br />

das roh oder zu wenig gekocht gegessen wird. Durch den<br />

menschlichen Magensaft werden die Kapseln der „Muskeltrichine"<br />

aufgelöst. Die befreiten Trichinen entwickeln sich<br />

in 2—3 Tagen zu „geschlechtsreifen" Formen, die sich begatten<br />

<strong>und</strong> während ihres etwa 5 wöchentlichen Verweilens im Dünndarm<br />

eine ungeheure Menge von Jugendformen hervorbringen.<br />

Die „Geschlechtsthiere" sind haardünne Würmer<br />

mit etwas verdicktem <strong>und</strong> abger<strong>und</strong>etem Körperende. Die<br />

Männchen 1,5 mm, die Weibchen bis 3 mm lang. Der<br />

Pharyngealtheil des Darms ist stark ausgebildet <strong>und</strong> nimmt<br />

beim Männchen 2 /3 der Körperlänge ein. Der After befindet<br />

sich am hinteren Körperpol. Am männlichen Schwanzende<br />

sind 2 conische Zapfen <strong>und</strong> zwischen diesen 4 kleinere Papillen<br />

sichtbar. Spiculum fehlt. Die Vulva liegt im vorderen Körperdrittel.<br />

Die Embryonen durchsetzen sehr bald nach ihrer Geburt<br />

die Darm wand 1 ), wandern in die verschiedenen Körpergebiete<br />

<strong>und</strong> verursachen durch ihre Niederlassung in den Muskeln die<br />

Erscheinungen der oft tödtlichen „Trichinose", deren Allgemeinerscheinungen<br />

hier nicht berücksichtigt werden können. Von der<br />

Muskulatur werden Zwerchfell-, Brust-, Bauch-, Hals-, Kehlkopf-,<br />

Gesichts- <strong>und</strong> Augenmuskeln in der Regel besonders schwer<br />

betroffen <strong>und</strong> in ihrer Funktion mehr oder weniger behindert.<br />

Die reichste Einwanderung findet in die Nähe der Sehnenansätze<br />

statt. In den Primitivbündeln der Muskeln entwickeln<br />

sich die Jugendformen in etwa 14 Tagen zu den ausgewachsenen<br />

„Muskeltrichinen", die sich spiralig aufrollen. In dem umgebenden<br />

Muskelgewebe kommt es in den nächsten 2—3 Wochen<br />

zu degenerativen <strong>und</strong> entzündlichen Störungen, in deren Gefolge<br />

eine spindelförmige Kapsel um die Muskeltrichine gebildet wird.<br />

Am Ende der 5. Woche nach der begonnenen Einwanderung<br />

pflegt die Encystirung fertig zu sein; in den nächsten Monaten<br />

] ) Nach den Untersuchungen Askanazys ist es ziemlich wahrscheinlich,<br />

dass die Darmtrichinen sieh selbst in die Darraschlemihaut<br />

einbohren <strong>und</strong> ihre Jungen dort (bez. in die Chylusgefässe) absetzen.<br />

Der Lymphstrom führt die Embryonen weiter.

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