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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Die Untersuchung des Harns.<br />

litten, seit von Thierfelder nachgewiesen wurde, dass die Glykuronsäure<br />

ebenfalls mit dem Phenylhydrazin die gleichen krystallinischen<br />

Verbindungen bildet. Indess scheint insofern ein verwerthbares<br />

Unterscheidungsmerkmal zu bestehen, als diesen Krystallen ein weit<br />

niedrigerer Schmelzpunkt eigen ist.<br />

Mit Berücksichtigung dieses Unterschiedes fand Moritz bei<br />

völlig Ges<strong>und</strong>en regelmässige Bildung von Phenylglykosazonkrystallen,<br />

die vor allem durch ihren hoch (zwischen 196 bis 205°)<br />

gelegenen Schmelzpunkt charakterisirt waren. Auch mit der Gährungsmethode,<br />

auf die wir unten eingehender zurückkommen, gelang<br />

es Moritz, bei 6 völlig ges<strong>und</strong>en Männern, die bei üppiger<br />

Mahlzeit grössere Mengen süssen Nachtischs von Fruchteis <strong>und</strong> Sekt<br />

zu sich nahmen, 3 mal einen deutlichen, zum Theil starken Ausschlag<br />

zu erzielen, während die Nylander sehe Probe 's. diese) sogar<br />

I mal positiv ausfiel. Durch dies Ergebniss ist die Möglichkeit der<br />

vorübergehenden Nahrungsglykosurie (G. alimentaire Cl. Bernard's),<br />

aufs neue erwiesen, <strong>und</strong> zwar für solche Gelegenheiten, wie sie im<br />

gewöhnlichen Leben doch recht oft wiederkehren. Weitere Nachuntersuchungen<br />

wären aber gerade hier am Platz.<br />

Vorübergehende Glykosurie ist gelegentlich nach Einnahme von<br />

Arzneien (z. B. Schilddrüsentabletten), intermittirende G. bei Pankreaskolik<br />

beobachtet.<br />

Bei dem Diabetes meUitus ist das Bild ein wesentlich anderes.<br />

Hier handelt es sich um eine chronische Krankheit, bei der<br />

regelmässig mehr oder weniger grosse, durch die unten anzugebenden<br />

Methoden meist leicht nachweisbare Zuckermengen<br />

ausgeschieden werden. Der Organismus ist nicht mehr<br />

imStande, den aus den Kohlehydraten stammenden<br />

Traubenzucker zu verbrauchen, <strong>und</strong> besitzt die krankhafte<br />

Fähigkeit, selbst bei ausschliesslicher Fleischkost<br />

Zucker zu bilden, dessen Menge unmöglich aus dem<br />

geringen Kohlehydratgehalt des Fleisches abzuleiten ist <strong>und</strong><br />

bei vermehrter Fleischkost oft regelmässig anwächst. Durch<br />

die ausgezeichneten Versuche von v. Mering <strong>und</strong> Minkowski<br />

ist die klinische <strong>und</strong> pathologisch-anatomische Wahrnehmung,<br />

dass das Pankreas beim Diabetes mellitus gelegentlich eine<br />

bedeutungsvolle Rolle spielt, glänzend gesichert. Nach der<br />

Entfernung der Bauchspeicheldrüse tritt regelmässig echte<br />

Zuckerharnruhr ein.<br />

Beim Diabetes wird ein abnorm blasser, klarer <strong>und</strong><br />

saurer Harn in meist beträchtlich vermehrter Menge

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