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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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<strong>Pflanzliche</strong> <strong>Parasiten</strong>.<br />

aber ebenso vereinzelt wie die von Wassermann <strong>und</strong> Litten, die im<br />

Blut <strong>und</strong> in den Organen von Menschen, die einer rheumatischen (?) Polyarthritis<br />

erlegen waren, einen eigenartigen Streptococcus gef<strong>und</strong>en haben.<br />

Der Streptococcus pyogenes (Taf. I, Fig. 1) ruft das Erysipel<br />

<strong>und</strong> die mehr flächenhaften, phlegmonösen Eiterungen hervor<br />

<strong>und</strong> führt wohl aus diesem Gr<strong>und</strong>e häufiger zur Allgemeininfektion<br />

wie der Traubencoccus. Seine Einzelglieder<br />

bilden durch reihenartige Anlagerung mehr oder weniger lange<br />

Ketten, die aus je 2 <strong>und</strong> 2 zusammengesetzt erscheinen. Die<br />

Grösse der Kokken ist oft verschieden. Bei einer mit Streptokokken<br />

verlaufenden Pneumonie konnte ich je 2 Kokken<br />

zwischen 1,2—1,75 p. messen.<br />

Die Färbung gelingt in wenigen Minuten mit allen basischen<br />

Anilinfarben <strong>und</strong> auch nach Gram.<br />

Die Streptococcus-Kolonien entwickeln sich erheblich langsamer<br />

als die des Staphylococcus; auch fehlt bei ihnen die Verflüssigung<br />

der Gelatine. Die Kolonien erscheinen als zarte weisse Stippchen<br />

auf der Gelatinenplatte, erreichen höchstens Stecknadelkopfgrösse;<br />

in der Stichkultur wachsen sie längs des Kanals als zierlich aneinandergereihte,<br />

aber von einander getrennte Perlen. In zarter, durchsichtiger<br />

Tröpfchenform erscheinen die Kulturen auf der Agaroberfläche;<br />

auf Kartoffeln bleibt das Wachsthum aus. Sehr empfehlenswert]!<br />

ist die Züchtigung in der Nährbouillon, worin die Str. meist<br />

als wolkiger Bodensatz erscheinen <strong>und</strong> zu üppiger Entwicklung gelangen,<br />

während die Bouillon selbst klar bleibt. Diese allerdings<br />

nicht beständige Eigenschaft ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal<br />

gegenüber dem sonst so ähnlich wachsenden Pneumococcus<br />

Frankel (s. diesen).<br />

Der Str. pyogenes ist identisch mit dem von Fehleisen <strong>und</strong><br />

Koch 1881 gef<strong>und</strong>enen, in Reinkultur gezüchteten <strong>und</strong> von F. mit<br />

Erfolg auf Thiere <strong>und</strong> Menschen übertragenen Erysipelcoccus.<br />

Er giebt häufig zu Mischinfektionen Anlass. Ganz<br />

besonders gefürchtet ist er bei der primären <strong>und</strong> auch<br />

bei der Scharlach-Diphtherie, wo sein Hinzutreten oft<br />

tödtliche Sepsis veranlasst. Bei manchen Fällen von „septischer<br />

Diphtherie", die in wenigen Tagen zum Tode führen, kommen<br />

bisweilen ausschliesslich Streptokokken vor; auch sind akute,<br />

unter choleraähnlichen Erscheinungen tödtlich ablaufende<br />

Fälle von Darmkatarrhen beschrieben worden, bei denen die<br />

Stuhlentleerungen massenhaft Streptokokken ..in Reinkultur"

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