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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Genauere chemische Untersuchung des Harns. 273<br />

auch bei solchen Störungen die Indikanausscheidung sehr<br />

wechselnd ist, erlaubt eine sehr starke Reaktion doch den<br />

Rückschluss auf abnorm starke Eiweisszersetzung im Darm<br />

oder in anderen Körpertheilen.<br />

Bei dieser wird zunächst Indol gebildet, das nach der<br />

Resorption zu Indoxyl oxydirt <strong>und</strong> an die Schwefelsäure des<br />

Harns geb<strong>und</strong>en als indoxylschwefelsaures Kalium ausgeschieden<br />

wird.<br />

Nachweis des Indikans nach Jaffe:<br />

Nachdem man den Harn durch Zusatz von 10% Bleizuckerlösung<br />

('/t seines Volums) <strong>und</strong> Filtriren von verschiedenen, die<br />

Reaktion störenden Körpern befreit hat, versetzt man das Filtrat<br />

mit dem gleichen Theile gesättigter reiner Salzsäure (Spaltung)<br />

<strong>und</strong> 1—2 Tropfen einer zur Hälfte verdünnten, koncentrirten Chlorkalklösung<br />

(Oxydation). Bei weiterer Zugabe von dieser Lösung<br />

erscheint bei Gegenwart von Indikan zuerst ein blaugrünlicher<br />

Farbenton, später deutliche Blaufärbung. Schüttelt man nun mit<br />

einer geringen Menge Chloroform, so setzt sich das Indigo als blauer<br />

Niederschlag ab.<br />

Die normaler Weise im Harn vorkommenden Indikanmengen<br />

lassen bei dieser Probe nur eine rosa oder schwache violette Färbung<br />

auftreten.<br />

Selten wird eine tiefe Schwarzfärbung des Urins durch<br />

Indikan hervorgerufen, so dass eine Verwechslung mit dem<br />

gleich zu besprechenden Melanin nahe liegt.<br />

Der Urin ist in solchen Fällen, wie auch bei der echten Melanose,<br />

zur Zeit der Entleerung nur dunkelröthlich oder mehr braun<br />

<strong>und</strong> wird erst beim Stehen, oder beim Kochen <strong>und</strong> Zusatz von Salpetersäure<br />

dunkelschwarz. Auch durch Zusatz von Chromsäure, Schwefelsäure,<br />

Chloroform <strong>und</strong> bei der Jaffeschen Indigoprobe kann die<br />

dunkle Färbung fortbestehen oder verstärkt werden.<br />

Fällt man aber durch Kalkmilch das Indikan aus <strong>und</strong> unterbleibt<br />

jetzt die Schwarzfärbung, so ist als deren Ursache die Indikanurie<br />

erwiesen (Senator).<br />

In seltenen Fällen tritt das Indigo (Harnblau, Virchow)<br />

als solches im Harn auf <strong>und</strong> kann dann entweder den ganzen<br />

Harn bläulich färben oder, was relativ häufiger geschieht, in<br />

blauen Flocken, die zarte, indigoblaue Nadeln in sternförmiger<br />

Gruppirung zeigen, zu Boden sinken. Der Harn wird gewöhnlich<br />

klar <strong>und</strong> blass gelassen <strong>und</strong> bietet erst nach einiger Zeit den<br />

Lenhartz. 3. Aufl. 18

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