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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Die Untersuchung des Auswurfs.<br />

der Gebilde, ihr massiges Auftreten unmittelbar nach den Anfällen<br />

<strong>und</strong> ihr Fehlen in den anfallsfreien Zwischenräumen lehrt, dass sie<br />

zu dem Anfall in ursächliche Beziehung zu bringen sind. Man wird<br />

annehmen dürfen, dass eine mehr oder weniger ausgedehnte Verlegung<br />

von Bronchiolen mit diesen Spiralen die wachsende Dyspnoe<br />

bedingt, dass aber erst mit Aem durch die Verlegung der Bronchiolen<br />

<strong>und</strong> die (bei der mühsamen Athmung eintretende) Blähung<br />

der Alveolen sympathisch hervorgerufenen Krampf der Bronchiolen-<br />

Ringmuskulatur (Biermer) der eigentliche Anfall beginnt. Dass<br />

nebenher eine gewisse „reizbare" Schwäche der betreffenden Individuen<br />

mit anzunehmen sein wird, ist bekannt.<br />

v. Leyden, der in vereinzelten Fällen von Asthma 1872<br />

„schlauchartige Gebilde" beobachtete, hatte sieh ausdrücklich „jeder<br />

Aussprache über die Natur derselben enthalten" <strong>und</strong> nur den Krystallen<br />

eine besondere Bedeutung beigemessen. Der Umstand,<br />

dass sie in zahlreichen Fällen von Asthma, wo die Spiralen<br />

sich finden, fehlen, also zur Entwicklung des Anfalls unmöglich beitragen<br />

können, dass sie andererseits von Scheube u. a. ausnahmslos<br />

bei der Haemoptoeparasitaria(s.oben)beobachtet<br />

wurden, ohne dass es hier je zu Asthma kommt, spricht<br />

aber gegen die ihnen zugewiesene Rolle.<br />

Gegen die Deutung der Spiralen als Produkte einer Bronchiolitis<br />

exsudativa hat W. Gerlach Widerspruch erhoben. Nach- ihm können<br />

die Gebüde nur in den mittleren <strong>und</strong> gröberen Bronchiennach<br />

Art einer Wasser- oder Windhose durch starke Wirbelbewegungen entstehen:<br />

sie sind nicht die Ursache, sondern die Folge des<br />

Asthmas. Die Zähigkeit des spärlichen Sekrets, die starke Athemnoth<br />

<strong>und</strong> völlige Wegsamkeit der Athmungswege soUen die BUdung begünstigen.<br />

Ich gebe gern zu, dass diese Momente die gelegentliche Entstehung<br />

spiraliger Schleimgebilde bedingen können (s. u.), aber es scheint mir mehr<br />

als gewagt, aus dieser Möglichkeit zu folgern, dass die Curschmann -<br />

sehen Spiralen beim Asthma nicht die Ursache, sondern die Fpdgen des<br />

Anfalls sind. Abgesehen davon, dass Schmidt die Spiralen in den Bronchiolen<br />

autoptisch nachgewiesen hat, während G. sie nur in den mittleren<br />

<strong>und</strong> gröberen Aesten entstehen lassen will, bleibt G. uns auf folgende<br />

Fragen die Antwort schuldig. Weshalb finden wir die Spiralen hier regelmässig<br />

<strong>und</strong> bei vielon anderen, mit .schwerer Athemnoth <strong>und</strong> Husten einhergehenden<br />

Krankheiten nie oder nur selten <strong>und</strong> vereinzelt? Wie ist es<br />

mit dieser Theorie zu vereinbaren, dass auch indem nicht selten reichlichen<br />

Sputum massenhafte Spiralen zu finden sind? Wie sind die gelben,<br />

krystallführenden Spiralen zu erklären? Weshalb findet man denn in der<br />

Regel nur sein- feine, äusserst selten umfangreichere Spiralen?

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