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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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60 <strong>Pflanzliche</strong> <strong>Parasiten</strong>.<br />

bestätigt. Die weitere Gefahr der Bacillenthätigkeit beruht darauf,<br />

dass in Folge der Epithelnekrose anderen Spaltpilzen, besonders den<br />

Streptokokken, eine Eingangspforte eröffnet wird.<br />

Durch die von Behring erprobten künstlichen Immunisirungen,<br />

die sonst empfänglichen Thieren eine hervorragende „Giftfestigkeit"<br />

gegen schwerste Infektionsversuche gewähren, ist von einer anderen<br />

Seite her der Beweis für die specifische Bedeutung der Diphtheriebacillen<br />

erbracht.<br />

9. Bei Influenza. (Taf. II, Fig. 9) 1 ).<br />

Als ursächliche Erreger der Grippe hat R. Pfeiffer zarte Stäbchen<br />

beschrieben, die durch ihr morphologisches Verhalten <strong>und</strong> ihr<br />

ausschliessliches Vorkommen bei der Influenza, sowie durch die Möglichkeit<br />

der Reinkultur, die Annahme ihrer speeifischen Pathogenität<br />

sichern. Allerdings steht die erfolgreiche Uebertragung noch aus;<br />

aber dies wird nicht überraschen, wenn man berücksichtigt, dass<br />

die Grippe keine einzige Thierspecies spontan befällt. Andrerseits<br />

sind manche Thiere, z. B. Kaninchen, für die toxischen Wirkungen<br />

wohl empfänglich; sie gehen unter Dyspnoe <strong>und</strong> lähmungsartiger<br />

Schwäche zu Gr<strong>und</strong>e. Bei der Züchtung gerieth Pfeiffer anfangs<br />

auf grosse Schwierigkeiten, die erst gehoben wurden, als er steril<br />

aufgefangenes Blut tropfenweise dem schräg erstarrten Agar (oberflächlich)<br />

zusetzte <strong>und</strong> eine Spur des Grippeauswurfs einrieb; es erfolgte<br />

ergiebiges Wachsthum von Kolonien, die beliebig weiter fortgezüchtet<br />

werden konnten. Das Hämoglobin ist für das Wachsthum<br />

der Kolonien unentbehrlich.<br />

Zur Herstellung der Reinkulturen empfiehlt Pfeiffer<br />

folgenden Weg. Das Sputumtheilchen wird mit 1—2 ccm Bouillon<br />

fein verrieben, um die Influenzakeime möglichst zu vertheüen <strong>und</strong><br />

die Bildung getrennter Kolonien zu ermöglichen. Sodann wird in<br />

der oben angegebenen Weise die Kultur angelegt.<br />

Alle Kolonien zeigen eine auffallende glashelle Transparenz.<br />

Ihr Wachsthum ist aerob; sie gedeihen zwischen 27—42° C. <strong>und</strong><br />

sind nach 24 St<strong>und</strong>en entwickelt. Sie behalten in Bouillon oder auf<br />

Blutagar 14—18 Tage ihre Virulenz <strong>und</strong> werden auch in nicht eingetrocknetem<br />

Sputum gleich lange lebensfähig bleiben (Pfeiffer);<br />

gegen Austrocknen sind sie sehr empfindlich.<br />

Die Stäbchen erscheinen im Sputum oft in Reinkultur; sie<br />

sind ferner schon von Pfeiffer in Parenchymschnitten bei Influenza-<br />

') Die Abbildung ist nach einem Origmalpräparat des Herrn Kollegen<br />

Pfeiffer entworfen, dem ich für die Ueberlassung des Präparats hierdurch<br />

danke.

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