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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Leukämie. 147<br />

Weder das vermehrte Auftreten eosinophiler Zellen noch<br />

das Erscheinen einer massigen Anzahl der sogenannten Markzellen<br />

darf daher als unbedingt ausschlaggebend für die<br />

Diagnose der Leukämie gelten. Wohl aber ist ein gehäuftes<br />

Vorkommen dieser im ges<strong>und</strong>en Blute selten<br />

oder gar nicht auftretenden einkernigen grossen<br />

Zellen in Verbindung mit deutlicher Vermehrung der eosinophilen<br />

Zellen von grösster Bedeutung für diese Diagnose.<br />

Dass die Markzellen ebenfalls eosinophile Körner führen<br />

können, hoben wir schon hervor; diese Art scheint bisher nur<br />

im leukämischen Blute beobachtet zu sein.<br />

Endlich verdienen die Bewegungserscheinungen der<br />

Leukocyten besondere Beachtung. In der Norm zeichnen sich<br />

die mehrkernigen Leukocyten durch ihre lebhaftere Beweglichkeit<br />

vor den einkernigen aus. An den gewöhnlichen mehrkernigen<br />

eosinophilen Zellen bemerkt man die gleiche Beweglichkeit.<br />

Dagegen zeigen die „Markzellen <strong>und</strong> eosinophilen<br />

Markzellen" am warmen Objekttisch keinerlei Bewegung.<br />

Als einen ziemlich seltenen Bef<strong>und</strong> trifft man im leukämischen<br />

Blute vereinzelte Charcot'sche Krystalle an. Im<br />

ganz unveränderten Blute habe ich sie auch nicht gef<strong>und</strong>en,<br />

wohl aber sah ich sie mehrere Male in grösserer Zahl im<br />

frisch entnommenen Blute auftreten, nachdem ich wässrige<br />

Eosin- <strong>und</strong> Methylenblaulösung zugesetzt hatte. Eine Bedeutung<br />

für die Diagnose kommt dieser Erscheinung nicht zu. Für<br />

gewöhnlich werden sie nur im faulenden leukämischen Blut<br />

angetroffen. Die faulige Zersetzung des Blutes ist aber, wie<br />

die obige Beobachtung zeigt, keine nothwendige Vorbedingung<br />

für ihr Auftreten.<br />

Bei der sog. „akuten Leukämie" trifft man vorwiegend<br />

die einkernigen Leukocyten in grosser Zahl an. Nach sechs<br />

eigenen Beobachtungen dieser Art scheint es mir nicht richtig,<br />

eine besondere Art als charakteristisch anzusehen. In dem<br />

Bilde (Taf. III) habe ich den Bef<strong>und</strong> von zwei Fällen wiedergegeben,<br />

die sich klinisch sehr ähnelten; bei dem einen sind<br />

vorwiegend die kleinen, beim anderen die mittleren <strong>und</strong><br />

grossen einkernigen Zellen vermehrt. Wichtig ist, dass in<br />

allen Fällen die mehrkernigen Leukocyten an Zahl zurücktreten.<br />

Und ich hebe ausdrücklich hervor, dass ich auch bei<br />

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