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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Die Untersuchung des Harns.<br />

werden müssen, da sie ein werthvolles prognostisches Urtheil<br />

erlauben, die „Gerhardt'sche Eisenchloridreaktion" <strong>und</strong> die<br />

Acetonprobe. Die erste ist ausser bei schweren Diabetesformen<br />

auch bei manchen akuten Infektionskrankheiten von Bedeutung.<br />

1. Die Eisenchloridreaktion von Gerhardt.<br />

Ausführung: Man setzt zu einer möglichst frischen Harnprobe<br />

1 — 2 Tropfen Eisenchloridlösung <strong>und</strong> fährt damit fort, während<br />

phosphorsaures Eisen als chokoladenartiger Niederschlag ausfällt,<br />

bis eine bordeauxrotheFärbung eintritt, die durch Acetessigsäure<br />

(Diacetsäure) hervorgerufen wird. Bei Zusatz von Schwefelsäure<br />

verschwindet sie sofort. Nach Ansäuern des Harns mit Schwefelsäure<br />

kann man die Acetessigsäure mit Aether ausziehen <strong>und</strong><br />

dann hiermit die Eisenchloridreaktion ausführen.<br />

Die Bedeutung der Gerhardt'schen Probe beruht darauf,<br />

dass ihr intensiver Ausschlag ein Signum mali ominis darstellt,<br />

das nicht selten das Coma diabeticum ankündigt. Nach den<br />

Untersuchungen von Stadelmann <strong>und</strong> Minkowski kann es<br />

nicht zweifelhaft sein, dass dies durch eine Säurevergiftung mit<br />

Oxybuttersäure hervorgerufen wird. Fällt die Eisenchloridreaktion<br />

stark aus, so wird man in der Annahme nicht fehlgehen,<br />

dass /3-Oxybuttersäure schon vorhanden ist.<br />

2. Die Acetonprobe nach Legal.<br />

Man setzt zu der Harnprobe einige Tropfen frischer Natriumnitroprussidlösung<br />

<strong>und</strong> gesättigte Natronlauge bis zu deutlicher alkalischer<br />

Reaktion. Nachdem die eintretende Purpurfarbe einer<br />

blassgelben gewichen ist, fügt man vorsichtig wenige Tropfen gesättigter<br />

Essigsäure hinzu. Tritt eine lebhafte purpur- oder karmoisinrothe<br />

Färbung auf, so ist damit die Anwesenheit von Aceton<br />

erwiesen.<br />

Ist es reichlich vorhanden, so riecht der Harn nicht selten<br />

kräftig nach Aepfeln. Ausser bei Diabetes mellitus kommt es<br />

bei hohem Fieber, Magen- <strong>und</strong> Darmkrebs, akuten Infektionskrankheiten<br />

<strong>und</strong> febrilen gastrischen Störungen der Kinder<br />

vor.<br />

Der Vollständigkeit halber seien kurz noch erwähnt die<br />

Diazoreaktion (Ehrlich's) <strong>und</strong> die Burg<strong>und</strong>erreaktion (Rosenbach's).<br />

Ehrlich's Reagens besteht 1. aus Sulfanilsäure 5,0, Salzsäure<br />

50,0 <strong>und</strong> Aq. dest. 1000,0; 2. aus 0,5 Natriumnitrit mit 100,0 Aq. dest.

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