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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Die Untersuchung des Auswurfs.<br />

ab; zarte Eiterstreifen können vorhanden sein oder ganz fehlen.<br />

Die Menge schwankt zwischen 25—100 ccm; es wird vorzugsweise<br />

nachts oder frühmorgens ausgehustet. Physikalische<br />

Erscheinungen seitens des Respirationstraktus fehlen, der Allgemeineindruck<br />

<strong>und</strong> sonstige Erscheinungen sprechen für<br />

Hysterie.<br />

Mikroskopisch findet man im Allgemeinen nicht so zahlreiche<br />

rothe Blutzellen, als man nach der Farbe erwarten<br />

müsste, wohl aber in grosser Menge Pflasterepithelien,<br />

Leukocyten <strong>und</strong> Mikroorganismen. Einmal fand Wagner<br />

gleichzeitig Trichomonas ähnliche Gebilde.<br />

Dass bei der Deutung eines solchen blutigen Sputums<br />

immerhin eine gewisse Vorsicht am Platz ist, zeigt die Wagner'sehe<br />

Beobachtung, dass bei einer seiner Kranken im<br />

Sputum später Tuberkelbacillen gef<strong>und</strong>en wurden. Dabei ist<br />

aber zu beachten, dass langjährige Hysterische nicht selten<br />

an Tuberkulose zu Gr<strong>und</strong>e gehen. Der wochenlang fortbestehende,<br />

blutig-schleimige Charakter des Auswurfs,<br />

die Massenhaftigkeit der beigemengten Pflasterzellen<br />

(10—20 fand ich im Gesichtsfeld bei 250—350facher Vergrösserung!)<br />

<strong>und</strong> das Fehlen der Tuberkelbacillen sprechen<br />

für hysterisches Sputum.<br />

Es ist am wahrscheinlichsten, dass der eigenartige Auswurf<br />

aus der M<strong>und</strong>höhle stammt <strong>und</strong> durch Saugbewegungen<br />

erzeugt wird.<br />

Zur Diagnose der in den Lungen vorkommenden Neubildungen<br />

kann die genaue Besichtigung des Sputums oft wesentlich<br />

beitragen. Es ist in der Regel spärlich <strong>und</strong> fast ausnahmslos<br />

schleimig-blutig, aber so innig gemischt, dass ein<br />

rosa oder fleischwasserfarbener Ton, oder eine mit Himbeergelee<br />

vergleichbare Beschaffenheit in die Augen fällt. Hin<br />

<strong>und</strong> wieder ist auch ein olivengrünes oder safrangelbes Sputum<br />

beobachtet.<br />

Zwischendurch kann auch reines Blut in spärlicher oder<br />

reichlicher Menge tage-, wochen- oder gar monatelang ausgegeben<br />

werden. Eine stärkere Hämoptyse ist nicht selten, aber<br />

nur in verschwindend seltenen Fällen ist eine tödtliche Blutung<br />

erfolgt. Sehr spärlich sind auch die Fälle, bei denen im Sputum<br />

Geschwulsttheile beobachtet wurden (Ehrich, A. Fraenkel)

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