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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Bacillen. 59<br />

anilinwasserlösung. Letztere Färbung verdient den Vorzug,<br />

weil man gleich das Gram'sche Verfahren anschliessen kann.<br />

Hierbei ist, wie Plaut hervorhebt, das Abspülen mit Alkohol<br />

nicht bis zur völligen Entfärbung fortzusetzen. Statt des Alkohols<br />

spült man zweckmässig mit Anilinöl ab.<br />

Die ganz unbeweglichen Stäbchen sind meist so lang<br />

wie die Tuberkelbacillen, aber doppelt so breit; ihre Enden<br />

erscheinen oft keulenartig verdickt. Die Färbung ist bes. an<br />

den mit Löffler'scher Lösung gefärbten Präparaten in der<br />

Regel nicht gleichmässig, indem sie von mehr oder weniger<br />

grossen Lücken unterbrochen ist. Dadurch entsteht oft ein<br />

körniges Bild, das neben der sog, „Hantelform" bis zu einem<br />

gewissen Grade für die Bacillen charakteristisch ist.<br />

Die Bacillen sind einige Male in virulenter Form auch im<br />

M<strong>und</strong>e von Ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Leichtkranken gef<strong>und</strong>en worden;<br />

praktisch wichtiger ist die Thatsache, dass sie tage- <strong>und</strong> wochenlang<br />

nach dem Verschwinden der Membranen noch in der M<strong>und</strong>höhle<br />

der Genesenden beobachtet worden sind (Escherich).<br />

Sie haften, nach Flügge, an Spielsachen, Geschirr <strong>und</strong> Wäsche<br />

4—6 Wochen lang in virulenter Form; werden sie vor völligem<br />

Austrocknen, starker Belichtung <strong>und</strong> Fäulnissbakterien geschützt,<br />

so ist eine Lebensdauer bis zu 6—8 Monaten möglich.<br />

Feuchte Wäsche in schwach belichteten, kühlen Kellern soll<br />

besonders gut konservirend wirken. Die Ansteckung erfolgt<br />

vor allem von M<strong>und</strong> zu M<strong>und</strong>, durch Auswurf <strong>und</strong> beschmutzte<br />

Gegenstände. Trocken verstäubt wirken die Bacillen nicht<br />

infektiös. Ob sie auf Fleisch, Milch <strong>und</strong> Brühe gedeihen, <strong>und</strong><br />

dadurch die Uebertragung erfolgen kann, ist nicht bewiesen.<br />

Eingehender Nachprüfung <strong>und</strong> Erklärung bedürfen noch die<br />

Beobachtungen über das Vorkommen der Löffler'schen Bacillen bei<br />

Xerosis <strong>und</strong> manchen Conjunctivitisformen, die klinisch nicht als<br />

Diphtheria conj. anzusprechen sind.<br />

Die Uebertragung auf Thiere, (1—2 Oesen einer frischen<br />

Kultur subcutan) besonders auf die sehr empfänglichen Meerschweinchen<br />

ruft keine Diphtherie, aber eine ungewöhnlich schwere<br />

Intoxikation hervor, der die Thiere in 1—4 Tagen erliegen; bei<br />

längerer Krankheitsdauer werden Lähmungen beobachtet, die genau<br />

den postdiphtherischen gleichen. Löffler's Annahme, dass die<br />

Bacillen bei ihrer Vermehrung an der Infektionsquelle ein den<br />

Körper schwer schädigendes Gift entwickeln, ist von allen Seiten

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