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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Die Untersuchung des Harns.<br />

Das Bilirubin tritt bei jedem Icterus auf <strong>und</strong> wird nach<br />

der Resorption der Galle ins Blut, wenn deren Abfluss in den<br />

Darm durch irgend welche Ursache verlegt ist, mit dem Harn<br />

ausgeschieden.<br />

Das Urobilin hat mit dem Icterus an sich nichts zu thun,<br />

wird vielmehr erst im Darm unter der Einwirkung der Fäulnissbakterien<br />

durch Reduktion aus dem Bilirubin gebildet <strong>und</strong><br />

fehlt demgemäss in der Regel dann, wenn durch Neubildungen,<br />

Gallensteine u. s. f. ein langdauernder Verschluss des Ductus<br />

choledochus bewirkt <strong>und</strong> der Gallenzufluss zum Darm aufgehoben<br />

ist. Für die obige, besonders von Fr. Müller vertretene<br />

Anschauung spricht die Thatsache, dass der Darm<br />

<strong>und</strong> Harn der Neugeborenen, bei denen von einem Einfluss<br />

der Fäulnissbakterien noch nicht die Rede sein kann, stets frei<br />

von Urobilin gef<strong>und</strong>en wird, dass ferner nach dem wieder frei<br />

gewordenen Gallenabfluss zum Darm mit einem Schlage sehr<br />

grosse Mengen Hydrobilirubin auftreten. Ausser beim Icterus<br />

ist es besonders im Fieberharn anzutreffen. Es bildet sich oft<br />

erst im Harn beim Stehen an der Luft aus dem Urobilinogen.<br />

Neben den Gallenfarbstoffen kommen auch die Gallensäuren<br />

im Harn vor (Icterus).<br />

Nachweis mit der Pettenkofer'schen Probe:<br />

Einige Tropfen Harn werden mit einem Korn Rohrzucker versetzt<br />

<strong>und</strong> auf einem Porzellanschälchen mit einem Tropfen gesättigter<br />

Schwefelsäure bei milder Wärme eingedampft. Bei Anwesenheit<br />

von Gallensäuren zeigt sieh lebhafte Purpurfarbe, die in Purpurviolett<br />

übergehen kann. (Da durch andere Körper bisweilen ähnliche<br />

Reaktionen bedingt werden, ist zu exakten Bestimmungen ein<br />

umständlicheres Verfahren zur Ausscheidung von Indikan, Eiweiss,<br />

Fett u. a. nöthig, worüber die grösseren Lehrbücher Auskunft<br />

geben.)<br />

Indikanurie.<br />

Das auf die Eiweissfäulniss im Darm zurückzuführende,<br />

auch im normalen Harn stets vorhandene Indikan kann bei<br />

krankhaften Vorgängen im Magendarmkanal, insbesondere bei<br />

solchen, die zu stärkerer Eiweissfäulniss im Darm führen<br />

(Darmeinklemmung u. s. f.), sowie bei putriden Eiterungen in<br />

anderen Körpertheilen hochgradig vermehrt sein. Obwohl

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