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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Verhalten des Auswurfs bei besonderen Krankheiten. 215<br />

Für die epitheliale Abkunft der Herzfehlerzellen <strong>und</strong> der ihnen<br />

morphologisch durchaus gleichenden „Alveolarepithelien" wird hauptsächlich<br />

der morphologische Habitus geltend gemacht. Aber schon<br />

Virchow, Cohnheim, Neumann u. a, haben ihrem Zweifel Ausdruck<br />

verliehen <strong>und</strong> mehr oder weniger bestimmt die ungenügende<br />

Begründung einer solchen Schlussfolgerung betont. Auch hob Neumann<br />

bereits die völlige Gleichartigkeit der im gewöhnlichen<br />

Rachenauswurfe zu findenden Staubzellen mit den Herzfehlerzellen<br />

hervor.<br />

Bizzozero sucht den Schwierigkeiten dadurch zu entgehen,<br />

dass er 2 Formen von Alveolarepithel unterscheidet: eine<br />

breitere, dünnere Form mit plattem, ovalem, von wenigen Protoplasmakörnchen<br />

umgebenem <strong>und</strong> Kernkörperchen führendem Kern,<br />

<strong>und</strong> eine zweite kleinere, weniger abgeplattete, mehr ovale oder<br />

polyedrische, an körnigem Protoplasma reiche, mit 1 oder 2 Kernen<br />

versehene Zellart. Diese sollen zur Aufnahme der Kohlestäubchen<br />

u. s. w. besonders geneigt sein, bei entzündlichen Vorgängen lebhafte<br />

Proliferation zeigen <strong>und</strong> vermöge der leichten Kontraktilität<br />

ihres Protoplasmas Kohle, rothe Blutzellen, Fett- <strong>und</strong> Myelintröpfchen<br />

aufnehmen können. Dem Einwand, dass aber solche Zellen vielfach<br />

bei geringfügigen Erkältungen (<strong>und</strong> in dem sog. Rachensputum) gef<strong>und</strong>en<br />

werden, 'begegnet Bizzozero mit der Bemerkung, dass<br />

hieraus nicht gefolgert werden dürfe, dass sie nicht aus den Lungen<br />

stammen, sondern vielmehr der Schluss berechtigt sei, dass „selbst<br />

leichte Katarrhe der Luftwege sich ohne Schwierigkeiten bis zu den<br />

Lungen fortpflanzen"!<br />

Ich theile diese Ansicht nicht. Mir scheint der Schluss gewagt,<br />

aus dem Auftreten dieser 2. (mit unseren Herzfehlerzellen <strong>und</strong> den<br />

Staubzellen offenbar identischen) Zellform stets eine Betheiligung<br />

der Alveolen zu folgern. Es steht das mit den sonstigen klinischen<br />

Wahrnehmungen in unmittelbarem Widerspruche. Andererseits<br />

sprechen auch experimentell - pathologische Ergebnisse gegen die<br />

Berechtigung der Bizzozero'schen Deutung der Zellen.<br />

Tschistovitsch fand bei jungen Meerschweinchen, die er<br />

2 St<strong>und</strong>en lang der Einathmung von Lampenruss ausgesetzt hatte,<br />

nie in den Epithelien irgend welches Pigment; wohl in Leukocyten,<br />

die schon nach 2 Tagen „epithelähnlich" erscheinen.<br />

Ferner beobachtete er bei Kaninchen, denen er eine Rothlaufkultur<br />

intratracheal <strong>und</strong> zu gleicher Zeit eine Karminaufschwemmung<br />

in die Jugularvene eingespritzt hatte, nach 24 St<strong>und</strong>en in den<br />

Alveolen karminhaltige Lymphocyten <strong>und</strong> grosse bacillenhaltige<br />

Zellen, die durchaus für desquamirtes Alveolarepithel<br />

gelten konnten, aber dadurch, dass sie zugleich Karmin

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