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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Die Anämien. 135<br />

1. Bei der Chlorose oder einfachen, primären Anämie ist<br />

das Blut schon oft makroskopisch deutlich blasser, der Hämoglobingehalt<br />

auf 50, 40% <strong>und</strong> darunter (bis 15%) gesunken<br />

<strong>und</strong> das specifische Gewicht nicht selten auffällig, im Mittel<br />

bis 1040, vermindert. Die Zahl der Erythrocyten ist in der<br />

Regel ganz normal, auch die Form meist unverändert. Die<br />

farblosen Blutzellen sind nicht vermehrt; ab <strong>und</strong> zu ist das<br />

Procentverhältniss der eosinophilen Zellen zu Gunsten derselben<br />

verschoben.<br />

Schwere Fälle von Chlorose zeigen indess manche Abweichungen.<br />

Man findet die Zahl der rothen Scheiben auf<br />

3,5 bis 2,4 Mill., den Hämoglobingehalt bis zu 20 <strong>und</strong> 15% (!)<br />

<strong>und</strong> in Folge davon das specifische Gewicht auf 1033—1028<br />

gesunken. Vor allem aber zeigen die rothen Blutzellen derartige<br />

Formänderungen, dass man mit vollstem Recht von<br />

hochgradiger Poikilocytose (Fig. 33) sprechen kann.<br />

Ihr Vorkommen bei Chlorose ist oft bestritten; die „bunten"<br />

Formen sollten unter dem Einfluss der „Verdunstung" entstanden<br />

sein, zu der das chlorotische Blut eher neige. Ich<br />

möchte diesen Einwand — der an sich ja schon eine Alteration<br />

des Blutes zugiebt — nicht gelten lassen, da man<br />

sowohl in dem frischen, unter Luftabschluss gewonnenen<br />

Blute, als auch am Trockenpräparat die Poikilocytose antrifft.<br />

Aber man soll wohl beachten, dass dieselbe meist nur den<br />

schwersten Formen der Chlorose zukommt, bei denen Neigung<br />

zu Thrombosen besteht <strong>und</strong> gefährliche Zufälle, Embolie der<br />

Pulmonalarterie <strong>und</strong> dergl. eintreten können. Zu gewisser<br />

vorsichtiger Prognose muss ihr Auftreten daher mahnen. Nur<br />

einmal bin ich zahlreichen „bunten" Formen bei einem Fall<br />

von Chlorose begegnet, wo das subjektive <strong>und</strong> objektive Allgemeinbefinden<br />

keineswegs schwer gestört war. Graeber <strong>und</strong><br />

Gram sahen die Poikilocytose relativ häufig, auch fanden<br />

beide, ebenso wie Laache, nicht selten den Durchmesser der<br />

Erythrocyten etwas verkleinert. Einige seltene Male fand ich<br />

bei schwerer Chlorose auch kernhaltige, rothe Blutkörper;<br />

relativ häufig begegnet man etlichen abnorm grossen kernlosen<br />

rothen Blutzellen.<br />

2. Bei den einfachen sek<strong>und</strong>ären Anämien richtet sich die<br />

Blutveränderung in der Regel nach der Art <strong>und</strong> Dauer der

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