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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Bacillen. 39<br />

Auch das von Dahmen angegebene Verfahren ermöglicht<br />

bisweilen den Nachweis von Tuberkelbacillen, die bei dem<br />

gewöhnlichen Vorgehen nicht aufzufinden waren. Es ist als<br />

eine Modifikation der Biedert'schen Methode anzusehen, hat<br />

aber vor dieser das Fortlassen des Natronlaugenzusatzes <strong>und</strong><br />

weit grössere Schnelligkeit voraus.<br />

Vorschrift. Etwa ein halbes Reagensglas voll Sputum wird in<br />

siedendem Wasser oder Dampfbad 15 Minuten lang gekocht. Dadurch<br />

koaguliren die Eiweisskörper der Zellen <strong>und</strong> fällen nach dem<br />

Erkalten, die Bacillen mit sich reissend, zu Boden. Die abstehende<br />

Flüssigkeit, in die von der Oberfläche her bisweilen noch einige<br />

schleimige Gerinnsel hineinragen, ist dünn <strong>und</strong> leicht beweglich;<br />

sie wird bis auf den mehr oder weniger spärlichen krümligen<br />

Niederschlag abgeschüttelt. Dieser wird in einem Schälchen verrieben<br />

<strong>und</strong> kann sofort zum Färben des Deckglaspräparats benutzt<br />

werden.<br />

Die darin befindlichen — oft in grösseren Häufchen vereinten<br />

— Bacillen erscheinen meist weniger schlank, aber sonst<br />

tadellos gefärbt.<br />

Die Sedimentirung kann durch Centrifugiren — nach<br />

Steenbeck-Litten — wesentlich abgekürzt werden; es empfiehlt<br />

sich diese Methode ganz besonders für den Nachweis<br />

der Bacillen im Harn, wo sie zwar oft in grösseren Zöpfen,<br />

nicht selten aber nur sparsam auftreten.<br />

In manchen Fällen verdient auch die Methode vanKetel's<br />

Beachtung. Man setzt in einem Röhrchen zu 10 — 15 ccm<br />

Sputum 10 ccm Wasser, 6 ccm Acid. carbol. liquef. <strong>und</strong> füllt auf<br />

100 ccm mit Wasser auf, dann wird 1 Min. kräftig geschüttelt.<br />

Nach 24stündigem Stehen hebt man etwas vom Bodensatz auf,<br />

das in der gewöhnlichen Weise verarbeitet wird.<br />

Handelt es sich um Harn, so giebt man zu 100 ccm Harn<br />

6 g koncentr. Karbollösung, schüttelt kräftig durch <strong>und</strong> lässt<br />

im Spitzglas absetzen. Nach 24 St<strong>und</strong>en giesst man die abstehende<br />

Flüssigkeit vorsichtig ab <strong>und</strong> benutzt das Sediment<br />

zu dem Nachweis der Bacillen (Jolles).<br />

Wir dürfen aber nicht verschweigen, dass jedem erfahrenen<br />

Arzte, der mit den Färbungsmethoden <strong>und</strong> der mikroskopischen<br />

Untersuchung aufs beste vertraut ist, Fälle von<br />

chron. Tuberkulose der Lungen begegnet sind, in denen auch

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