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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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56 <strong>Pflanzliche</strong> <strong>Parasiten</strong>.<br />

den Stühlen angefertigten Präparaten nicht zu folgern,<br />

zumal die Aehnlichkeit mit manchen in den Faeces vorkommenden<br />

Stäbchen <strong>und</strong> Spirillen besonders den ungeübten<br />

Untersucher leicht zu Trugschlüssen verführt.<br />

Indess konnte nach R. Ko ch bei dem im Institut für Infektionskrankheiten<br />

zur Untersuchung abgegebenen Material schon in etwa<br />

% der Fälle von echter Cholera, aus dem mikroskopischen Bilde die<br />

Diagnose gestellt werden (die natürlich stets durch die Kultur gesichert<br />

wurde).<br />

Für die Reinzüchtung der BacÜlen ist zu beachten, dass der<br />

Nährboden eine deutliche alkalische Reaktion zeigen muss. Dies<br />

wird nach D ahmen erreicht, wenn man zu 100 ccm der genau neutralisirten,<br />

kochenden Gelatine 1 g Soda zusetzt.<br />

Zur Kultur auf der Gelatineplatte vertheilt man einige<br />

charakteristische Schleimflocken (die dem Stuhl das reiswasserähnliche<br />

Aussehen geben) durch vorsichtiges Schütteln in vorher verflüssigter<br />

<strong>und</strong> auf etwa' 37 ° C. abgekühlter Gelatine. Man legt die<br />

üblichen Verdünnungen an, giesst sie in mehrere Petri'sche Schalen<br />

aus <strong>und</strong> bewahrt sie bei hoher Zimmertemperatur (20—24° C).<br />

Schon nach 20—24 St<strong>und</strong>en sind auf den Platten Kolonien zu<br />

sehen, die deutliche Körnung zeigen; „es sieht (bei etwa lOOfaeher<br />

Vergrösserung) so aus, als wenn dieselbe aus kleinen stark lichtbrechenden<br />

Glasbröckelchen bestände". Auch bildet sieh durch Verflüssigung<br />

der die Kolonie umgebenden Gelatine ein kleiner Trichter<br />

aus, auf dessen Gr<strong>und</strong> die Bakterienmasse herabsinkt.<br />

Die Kolonie leuchtet sternartig auf, wenn man mit dem Objektiv<br />

absichtlich unter die richtige Einstellung hinabgeht, <strong>und</strong> wird<br />

dunkel bei zu hoher Einstellung.<br />

Von den zahlreichen im Stuhl unter normalen oder krankhaften<br />

Verhältnissen vorkommenden Bakterien wachsen in der Nährgelatine<br />

nur wenige Formen, die aber dadurch von den Kommabacillen unterschieden<br />

sind, dass sie meist die Gelatine nicht verflüssigen.<br />

In der Gelatinestichkultur beobachtet man als charakteristische<br />

Erscheinung die trichterförmige Erweiterung des Anfangstheils<br />

<strong>und</strong> zierlich gedrehte Beschaffenheit des unteren, nicht' erweiterten<br />

Theils des Stichkanals. Auf Agar treten die Kolonien in<br />

Form feuchtglänzender, grauweisser Beläge auf. Die Nährbouillon<br />

wird durch sie stark getrübt.<br />

Zur Beschleunigung der Choleradiagnose — auch bei<br />

solchem Material, das neben zahlreichen anderen, verhältnissmässig<br />

weniger reichliche Cholerabacillen enthält —, hat R.Koch folgende<br />

Wege angegeben:

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