14.07.2013 Aufrufe

I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

284<br />

Die Untersuchung des Harns.<br />

sich mit dem Harngemisch. Der dann völlig luftleer gewordene Apparat<br />

wird umgedreht, so dass das sofort abgesetzte Quecksilber den unteren<br />

Theil des Reagensglases <strong>und</strong> U-Röhrchens einnimmt. Durch die entwickelte,<br />

am geschlossenen oberen Ende angesammelte Kohlensäure wird<br />

Quecksilber ausgetrieben <strong>und</strong> mit voller Sicherheit der Zuckergehalt bewiesen.<br />

2 % Hefezusatz reichen für die Bestimmung aus.<br />

Bei dem Gährungsverfahren können kleinste Zuckermengen<br />

durch die „Selbstgährung der Hefe" vorgetäuscht<br />

werden. Für die Praxis kann dieser Punkt fast stets ausser<br />

Betracht bleiben. Will man aber ganz sicher gehen, so stelle<br />

man ein zweites Röhrchen mit einem Gemisch von Hefe <strong>und</strong><br />

völlig ges<strong>und</strong>em Harn zur Kontrole auf. Bleibt in diesem jede<br />

Spur von Gährung aus, so darf die in dem andern entwickelte<br />

C02 mit unumstösslicher Sicherheit auf Zucker bezogen werden.<br />

Auch kann man durch vorheriges 10 Minuten langes Auskochen<br />

des Harns die Gasentwicklung fast völlig vermeiden.<br />

Kritik der Methode s. unten bei 10 u. 11. S. 287 u. 289.<br />

9. Nachweis mit dem Polarisationsapparat.<br />

Nächst der Gährungsprobe kommt der Polarisation zur<br />

Bestimmung des Vorhandenseins von Traubenzucker im Harn<br />

eine Hauptstelle zu. Man benutzt gewöhnlich den sogenannten<br />

Halbschattenapparat, mit dem die specifische „Rechtsdrehung"<br />

des Traubenzuckers leicht erkannt werden kann; 0,1% Gehalt<br />

kann sicher nachgewiesen werden.<br />

Die Polarisation hat gleichzeitig den Vortheil vor allen<br />

bisher genannten Methoden voraus, dass sie die quantitative<br />

Bestimmung zulässt.<br />

Es ist aber zu beachten, dass der Harn völlig klar sein<br />

muss, da jede Trübung Licht absorbirt. Die Klärung wird am<br />

einfachsten durch Zusatz von yi0 Volumen Bleiacetat bewirkt,<br />

das bei der späteren Rechnung berücksichtigt werden muss.<br />

Ferner muss das u. U. vorhandene Eiweiss nach dem oben angegebenen<br />

Verfahren entfernt werden.<br />

Zur Ausführung dieser Methode ist der von Schmidt <strong>und</strong><br />

Haensch in Berlin fabricirte „Halbschattenapparat neuester Konstruktion"<br />

am meisten zu empfehlen, der im Gegensatz zu dem gewöhnlichen<br />

Apparat nach Mitscherlich kein Natriumlicht erfordert,<br />

sondern das gewöhnliche weisse einer Gas- oder Petroleumflamme.<br />

Der Apparat zeigt Traubenzucker (<strong>und</strong> Eiweiss) bis zu 0,1% an.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!