Susanne Hehenberger / Unkeusch wider die Natur

er durch die Verführung des Teufels tatsächlich mit seiner Kuh zu tun hatte. Die
Mehrheit der Juristen urteilte hart:
»[...] die weilen derley lasterhaffte leuth wohl öffters in anfang ihre Missethaten zu
Coloriren Ja gar zu Vermuncklen Undt ganzlich zu Verdeckhen suchen, ex inde salam
esse debet d[a]s disen Mann seine Missethat in denen gevolgten Examinibus reiteratis
Vicibus bekennet hat, mit deme auch kein einziger Linderunngs umbstandt vor Ihme
Verhandten ist Ja Vielmehr die aggravantia wider In streben, d[a]s er ein 75 Jahriger
Mann, Verheyrathet Nach seiner bekantnus bey solchen Kräfte ist d[a]s Er noch wohl
arbeiten könne, Undt von seiner üblen Intention kein Sublevamen [Linderung] empfangen,
dessen ungeachtet aber gleich wohlen in diser abscheulichen Missethat sich verfangen
hatt«. 308
Obwohl ein anderer Rechtsgutachter an anderer Stelle im Parere anmerkte, dass
das hohe Alter des Inquisiten eher als mildernder Umstand zu bewerten sei und
statt einer Todesstrafe besser eine Arbeits- und Arreststrafe verhängt werden sollte,
setzte sich – wie bereits berichtet – die Mehrheitsmeinung der acht Juristen
durch.
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