10.10.2014 Aufrufe

„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

stellt sich mir die Frage, ist die „Pflegewissenschaft“ auf dem richtigen Weg?<br />

Pflegewissenschaftliche Erkenntnisse umzusetzen bedeutet, Inhalte zu verstehen<br />

<strong>und</strong> z.B. die Qualität einer Studie <strong>und</strong> damit die Ergebnisse beurteilen<br />

zu können. Es wird von evidenzbasierter Pflege gesprochen, die Frage,<br />

die sich mir stellt ist, wer führt diese Pflege aus? Bestünde hier nicht Schulungsbedarf<br />

für die Mehrheit der Pflegenden? An vielen Fachhochschulen in<br />

Deutschland ist man gerade dabei Bachelor, z.B. im dualen Ausbildungsgang,<br />

auszubilden. Es wurde viel diskutiert, welches Wirkungsfeld die so ausgebildeten<br />

Pflegenden haben sollten, am Bett <strong>und</strong> im „Speziellen“ z.B. pflegewissenschaftlich<br />

f<strong>und</strong>ierte Pflege auf der Gr<strong>und</strong>lage von Fachwissen z.B. in<br />

psychiatrischer Pflege? Für das „Spezielle“ fehlt zunächst einmal Erfahrungswissen<br />

<strong>und</strong> Fachwissen (Bachelor <strong>nach</strong> Abschluss/Ausbildung), dieses<br />

Erfahrungs- /Fachwissen wird im stationären Einsatz erworben. Hier wirft<br />

sich die Frage auf, kann es eine Vorgabe geben, wie lange Pflegende Erfahrungen<br />

[3] sammeln sollten um die Qualität zu besitzen spezielle Aufgaben<br />

wie z.B. die Umsetzung von Forschungsergebnissen in einem bestimmten<br />

Fachbereich zu beurteilen <strong>und</strong> andere in der Umsetzung anzuleiten. Hierbei<br />

ist nicht berücksichtigt, ob theoretische Erkenntnisse immer praktikabel<br />

sind, woran ich als „Pflegewissenschaftler“ gr<strong>und</strong>sätzlich Zweifel habe.<br />

Diskussion<br />

Bisher ist die Zahl der Bachelorabsolventen mit Berufserfahrung überschaubar,<br />

die Förderung eines Bachelor Studiums in der Pflege stellt sicherlich<br />

eine gute Zukunftsinvestition dar. Es stellt sich mir aber die Frage, wie<br />

bringe ich den Pflegenden, ohne Bachelorabschluss, die sich auch in den<br />

nächsten Jahren noch in der Überzahl befinden werden, Pflegewissenschaft<br />

näher. Wie sollte der Weg ausschauen, das Verständnis für Pflegewissenschaft<br />

zu fördern. Kann es genügen, dass wir darauf hoffen mit der Akademisierung<br />

in der Pflege in den nächsten 20 Jahren diese Probleme zu lösen,<br />

oder muss es Überlegungen geben, die jetzt anwendbar sind?<br />

103

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!