„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Eine geäußerte Vermutung der Therapeuten bezog sich auf die Abbruchquote
seitens der Patienten und einem möglichen Zusammenhang zu einzelnen
Modulen.
Hieraus ergab sich der zweite Schwerpunkt unserer Fragestellungen.
Ein standardisierter Rückmeldebogen für die Adherence-Therapeuten kam
zum Einsatz, welcher nach Abschluss bzw. Abbruch der Therapie ausgefüllt
wurde.
In diesem Rückmeldebogen wurden folgende Themenspektren beleuchtet
- Zeitaufwand der Module?
- Anzahl der Therapieabbrüche?
- Treten nach einem bestimmten Modul gehäuft Abbrüche auf?
- Gründe für Therapieabbrüche?
Ergebnisse
Zur Patientenperspektive
Die Frage, ob die Adherence Therapie als gewinnbringend erlebt wird, wurde
in allen 22 ausgewerteten Fragebögen einstimmig mit „Ja“ beantwortet.
Unter anderem wurde angegeben, dass durch den Blick zurück und nach
vorne eine Konfrontation mit alten Denkmustern stattfindet und dass der
Patient den Eindruck hat, jetzt erst ein Stück weit die Erkrankung in der
Hand zu haben und handlungsfähiger zu sein. Aber auch die Wichtigkeit der
Medikamenteneinnahme konnte besser vor Augen geführt werden, als es im
stationären Rahmen der Fall war. Des Weiteren wurde seitens der Patienten
angegeben, dass „ich eine andere Sichtweise für meine Erkrankung bekommen
habe, während ich früher verdrängt habe, akzeptiere ich sie jetzt und
versuche damit zu leben, so gut es geht“ und „Es gab mir Sicherheit“, „Ich
stetig nach dem Klinikaufenthalt unterstützt wurde“, „Ich Unterstützung und
vor allem Zuspruch bekommen habe. Mehr Mut außerhalb des Krankenhauses
durchzuhalten“.
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