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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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entdeckte einige für Pflege sehr wichtige Themen. Sie pflichtete den anderen<br />

Autoren darin bei, Hoffnung sei lebensnotwendig, in allen Bindungen<br />

zwischen Menschen vorhanden <strong>und</strong> werde vom Handeln der anderen beeinflusst.<br />

Sie vertrat außerdem, es sei „die spezifische Aufgabe der Pflegekräfte,<br />

Hoffung zu wecken“ <strong>und</strong> sie sollten fragen, „wie sie die bei ihren Patienten<br />

bewirken können.“ Für Vaillot (1970) war es mehr als eine moralische Verpflichtung,<br />

Hoffnung zu wecken, es war Praxis am Arbeitsplatz. Deshalb<br />

verlangte sie von Pflegekräften, mehr <strong>und</strong> besser umsetzbare Wege zu finden,<br />

Hoffnung zu wecken.<br />

Es gibt einige vorrangige, jedoch selten erwähnte Fragen. Insbesondere<br />

wenn versäumt wird, Hoffnung zu wecken, kommt dies einem Versäumnis<br />

der Pflichterfüllung gleich; dadurch trägt man implizit zum Ende des Klienten<br />

bei.<br />

Ein anderer wichtiger Beitrag von Pflegekräften zur Literatur über Hoffnung<br />

war der von Dufault <strong>und</strong> Martocchio 1985. Diese Autoren waren unter den<br />

ersten, die postulierten, Hoffnung sei eine multidimensionale Lebenskraft.<br />

Wenn man die Multidimensionalität von Hoffnung als gegeben annimmt,<br />

tauchen mehr <strong>und</strong> mehr Gelegenheiten auf, Hoffnung zu wecken, als Interventionen,<br />

die sich auf jede der Dimensionen richten oder in ihr stattfinden,<br />

<strong>und</strong> alle können sich unterscheiden. Nach Dufault <strong>und</strong> Martocchio (1985)<br />

erhöht dies die Genauigkeit unserer Assessments, da Multidimensionalität<br />

die Skala der Verhaltensweisen merklich vermehrt, die auf einen Bedarf<br />

hindeuten, Hoffnung zu fördern.<br />

Eine momentane Diskrepanz?<br />

Das führt uns zur Hoffnung in der psychiatrischen Pflege, <strong>und</strong> hier existiert<br />

so etwas wie eine Diskrepanz. Es wurde vertreten <strong>und</strong> weitgehend akzeptiert,<br />

Hoffnung sei im sozialen zwischenmenschlichen Raum angesiedelt,<br />

<strong>und</strong> es existiert umfangreiche Literatur, die vom Wecken von Hoffnung als<br />

einer interpersonalen Aktivität spricht (siehe Nekoliachuk 2005 mit einer<br />

ausgezeichneten neuen Übersicht, Cohen <strong>und</strong> Cutcliffe 2007, Cutcliffe <strong>und</strong><br />

Cohen 2007). Der Autor wird nicht die offensichtlichen Parallelen von Hoff-<br />

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