„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Fragestellung
Ziel der Qualifikationsarbeit zum Doctor rerum medicarum war es deshalb,
diese Forschungslücke zu schließen und das Erleben und Gestalten der Pflege
am Lebensende im Maßregelvollzug aus Sicht der Pflegenden zu rekonstruieren.
Methode
Ursprünglich sollte eine Grounded Theory (GT) in Anlehnung an Glaser und
Strauss durchgeführt werden. Doch bereits in den Initialinterviews wurde
deutlich, dass der Forschungsgegenstand durch ein sehr stark vorstrukturiertes
Feld bestimmt wird, das zuerst mittels einer ethnografischen Vorgehensweise
erschlossen werden musste. Daher wurden die narrativ geführten
7 Initialinterviews um 11 weitere sowie 108 teilhabende Beobachtungen
zu einer ethnografischen Lebensweltanalyse erweitert. 9 Domänen konnten
herausgearbeitet werden, „die forensisches Denken und Handeln bestimmen“:
Gelebte Sicherheit, Gefährlichkeit als Alltagsereignis, die Sphäre der
öffentlichen Kritik, Forensische Pflege als fürsorglicher Zwang, das Balance-
Modell forensisch-psychiatrischer Pflege, Faktor Zeit, VerOrtung als Intervention
und Prinzip, Freiheitsgrade und Räume der Anerkennung.
Im Anschluss daran wurden 65 narrative und teilstrukturierte Interviews,
sowie 734 teilhabende Beobachtungen und Memos dazu genutzt, um eine
GT der Pflege unheilbar kranker und sterbender Patienten im Maßregelvollzug
zu rekonstruieren. Die Grundlagen der GT, Theoretical sensitivity, Theoretical
Sampling und Anwendung des Kodierparadigma wurden angewendet.
Das Forschungsvorhaben unterlag den allgemeinen rechtlichen und forschungsethischen
Grundsätzen in der Pflegeforschung, wie Anonymität,
Verschwiegenheit, Aufklärung, informierte Zustimmung sowie Vulnerabilitätsbestimmung.
Ein Ethikantrag wurde bei der Ethikkommission der Deutschen
Gesellschaft für Pflegewissenschaft eingereicht und positiv bewertet.
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