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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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nen <strong>und</strong> Diskriminierungen antizipieren <strong>und</strong> sich eine Form der „Selbststigmatisierung“<br />

auferlegen.<br />

Diskriminierung<br />

Sowohl die wissenschaftliche Evidenz, als auch Berichte von Psychiatrieerfahrene<br />

weisen deutlich darauf hin, dass Diskriminierung das Leben vieler<br />

Menschen mit psychischen Ges<strong>und</strong>heitsproblemen beeinträchtigt. So werden<br />

Beziehungen, Kindererziehung, Arbeit <strong>und</strong> alltägliches soziales Leben<br />

viel schwieriger. Massnahmen werden benötigt, die Soziale Inklusion von<br />

Menschen mit psychischen Erkrankungen fördern.<br />

Den Fachpersonen kommt im Zusammenhang mit Stigma eine zentrale Bedeutung<br />

zu. So sind sie einerseits selber vielfach Adressaten von Stigma [4]<br />

<strong>und</strong> anderseits berichten viele Betroffene von stigmatisierenden Erfahrungen<br />

mit Fachpersonen [5]. Darüber hinaus sind Fachpersonen wichtige Aktuere<br />

bei der Wissensvermittlung von psychischen Ges<strong>und</strong>heitsproblemen<br />

[6].<br />

Zur Bekämpfung von Stigma wurden bereits zahlreiche erfolgreiche Interventionen<br />

umgesetzt. Am Dreiländerkongress stellen wir zwei unterschiedliche<br />

Interventions-Ansätze vor, deren Zielgruppen einerseits Menschen mit<br />

psychischen Ges<strong>und</strong>heitsproblemen <strong>und</strong> anderseits Fachpersonen sind.<br />

In Würde zu sich stehen<br />

„In Würde zu sich stehen“ <strong>nach</strong> dem amerikanischen Original “Coming Out<br />

Proud“ von P.W. Corrigan [7], ist ein Peer-geleitetes-Angebot zur Stärkung<br />

der eigenen Anti-Stigma Kompetenz. Belastungen <strong>und</strong> Chancen der Geheimhaltung<br />

vs. Offenlegung von psychischer Erkrankung werden im eigenen<br />

Umfeld unter Einbezug der eigenen sozialen Rollen analysiert. Es wird<br />

ermutigt, die individuell erlebte Diskriminierung zu konfrontieren <strong>und</strong> für<br />

soziale Akzeptanz <strong>und</strong> Inklusion einzustehen. Dabei wird die persönliche<br />

Vulnerabilität berücksichtigt. Im Rahmen einer Pilotstudie wurde „In Würde<br />

zu sich stehen“ international erstmals in der Schweiz wissenschaftlich evalu-<br />

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