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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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Zeit <strong>und</strong> Sein<br />

- Klinikeintritte sind für Klienten mit einem anderen Zeiterleben verb<strong>und</strong>en<br />

[1], es besteht Hoffnung auf Besserung. eine Differenzierung verschiedener<br />

Lebensqualitäten wird bewusst. Im Zeiterleben werden stark<br />

geregelte Zeiten mit Sicherheit verb<strong>und</strong>en, Zeiten ohne zielgerichtete<br />

Aktivitäten werden gelassen hingenommen, Leerläufen werden als unerträgliche<br />

Wartezeit empf<strong>und</strong>en[2]. Wird dieses Problem vom Pflegepersonal<br />

nicht erkannt beschreiben Klienten längerfristig den Klinikaufenthalt<br />

negativ.<br />

- Empf<strong>und</strong>ene Machtgefälle lösen negative Aspekte des Seins <strong>und</strong> Stigmatisierungsgefühle<br />

aus, dies tritt besonders in Übergangszeiten (Abend,<br />

Wochenende) auf. Personal <strong>und</strong> Klient erleben Unzufriedenheit, wenn<br />

zu wenig Zeit für individuelle Gespräche vorhanden ist oder unter Zeitdruck<br />

gearbeitet werden muss [2].<br />

Verschiedene Räume<br />

- Im Raucherzimmer sehen Patienten einen wichtigen Rückzugsort, der<br />

einen grosser Freiheitsbereich darstellt, wo einer Vielzahl von informellen<br />

Aktivitäten unter den Patienten stattfinden kann <strong>und</strong> keine Gesprächsregeln<br />

herrschen [6].<br />

- Verschiedene Treffpunkte (z. B. Cafeteria), wo Patienten unter sich sind,<br />

werden als wertvoll angesehen - „da ist man Mensch <strong>und</strong> nicht Patient“<br />

[6].<br />

- Der Rückzug in das eigene Zimmer wird in der akuten Phase des Aufenthaltes<br />

stark genutzt. Als ein positives Kriterium wird genannt, wenn das<br />

Personal dafür Verständnis zeig. In einer späteren Phase der Stabilisierung<br />

schildern Patienten es als diskriminierend, wenn das Personal sie<br />

ins Zimmer schickt oder sogar dies anordnet [7].<br />

- Im Isolierzimmer werden die Patienten ruhiger, das Personal interpretiert<br />

dies als positiv, die Patienten jedoch meinen sie seien aus Frustration<br />

verstummt [7].<br />

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