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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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Die Aussagen der befragten Bewohner ergeben keine direkten Hinweise<br />

dazu, ob sie die Risikopotenzialanalyse als geeignetes Steuerungsinstrument<br />

für eine transparente Leistungsplanung <strong>und</strong> Leistungsallokation erleben.<br />

Indirekt formulieren sie jedoch ihre Erwartungen an die Steuerung eines<br />

transparenten Leistungsprozesses. Dazu orientieren sie sich an ihrer intuitiven<br />

Selbsteinschätzung des eigenen Hilfebedarfs, im Zusammenhang mit<br />

den für sie erbrachten Pflegeleistungen. In ihrer Bewertung der Istsituation<br />

zeigen die Bewohner eine große Bereitschaft, die eigenen Erwartungen <strong>und</strong><br />

Ansprüche an die ihnen verbliebenen Fähigkeiten <strong>und</strong> Ressourcen <strong>nach</strong><br />

unten anzupassen (Downgrading).<br />

Durch eine risikoorientierte Sichtweise wird die Wahrnehmung der Bewohnerinnen<br />

<strong>und</strong> Bewohner systematischer.<br />

Die Bewohner profitieren indirekt davon, dass durch eine risikoorientierte<br />

Sichtweise des Personals deren Wahrnehmung systematischer <strong>und</strong> damit<br />

individueller geworden ist. Wurden anfänglich nur 53% der Risikopotenziale<br />

erfasst <strong>und</strong> eingeschätzt, stieg der Wert bei der zweiten Messung auf insgesamt<br />

97% an. Wurden zu t1 durchschnittlich 2,27 Pflegesymptome mit 4,51<br />

Ressourcen beschrieben, so stieg als Zeichen der individuelleren Wahrnehmung<br />

der Wert zu t2 im Durchschnitt auf 3,77 Pflegesymptome <strong>und</strong> 5,17<br />

Ressourcen an.<br />

Insgesamt ist mit der Bearbeitung der Pflegeprozessplanung für die Mitarbeitenden<br />

eine wesentlich komplexere Form der Wahrnehmung, Beobachtung,<br />

Auswertung <strong>und</strong> Bearbeitung von Pflege- <strong>und</strong> Betreuungsproblemen<br />

verb<strong>und</strong>en, als das in der unmittelbaren Analyse der Risikopotenziale der<br />

Fall ist. Gleichwohl kommen hier Vorgaben <strong>und</strong> Strukturen des RIP-<br />

Instrumentariums zum Tragen, z.B. die Steuerungshilfe [4].<br />

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