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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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chisch traumatisierten Menschen (<strong>und</strong> Angehörige von Traumatisierten)<br />

<strong>zurück</strong>führt.<br />

Dementsprechend definiert DANIELS die ST als „eine Traumatisierung, die<br />

ohne direkte sensorische Eindrücke des Ausgangstraumas, sowie mit zeitlicher<br />

Distanz zum Ausgangstrauma entsteht“ [6:7].<br />

Diese bildet weder im ICD-10 noch im DSM-V eine eigenständige Diagnose,<br />

ließe sich aber <strong>nach</strong> DSM-V ggf. zunächst als PTBS/PTSD (Posttraumatic<br />

Stress Disorder) klassifizieren. Diesen Spielraum bietet der ICD-10 in diesem<br />

Maße jedoch nicht.<br />

Symptome & Folgen<br />

Neben den Parallelen hinsichtlich Diagnose <strong>und</strong> Ätiologie weisen auch die<br />

Symptome der ST große Überschneidungen zur PTBS auf. So lassen sich auch<br />

im Rahmen einer ST die drei Hauptsymptome Hyperarousal, Intrusion <strong>und</strong><br />

Vermeidung vorfinden [7].<br />

Unter Hyperarousal wird ein dauerhaft erhöhtes Erregungslevel verstanden,<br />

das zu Einschlaf-, Konzentrations- <strong>und</strong> Merkfähigkeitsstörungen <strong>und</strong>/oder<br />

eingeschränkter Belastbarkeit führt.<br />

Mit Intrusion ist wie bei der PTBS beschrieben „eine wiederholte unausweichliche<br />

Erinnerung oder Wiederinszenierung des Ereignisses in Gedächtnis,<br />

Tagträumen oder Träumen“ [ICD-10:208] gemeint, die häufig mit einem<br />

plötzlichen, sich aufdrängenden Erinnern an das Ereignis (z.B. Flashbacks)<br />

einhergehen.<br />

Unter Vermeidung lassen sich Verhaltensweisen zusammenfassen, die dazu<br />

dienen, traumaassoziierte Reize zu vermeiden. Auch eine Abflachung der<br />

allgemeinen Reagibilität (Interessenverlust/sozialer Rückzug/Entfremdung)<br />

gehört zu diesem Symptomcluster.<br />

Neben diesen Symptomen können auch weitere auftreten. Hierzu zählen<br />

eine depressive Verarbeitung, ein pseudopsychotisches Bedrohungserleben,<br />

Substanzmissbrauch zur Regulation der Hyperarousalsymptomatik <strong>und</strong> eine<br />

Entgrenzung (Arbeit/Erholung).<br />

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