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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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auf die psychiatrische Unterdrückung. Es ist ethisch richtig sich gegen eine<br />

unterdrückende Institution wie die Psychiatrie zu wehren oder sich autonom<br />

zu verhalten [2, 4].<br />

Wörtlich ist Paternalismus eine väterliche Bevorm<strong>und</strong>ung, die man alternativ<br />

als fürsorgliche Bestimmung bezeichnen kann. Der Paternalismus geht<br />

davon aus, dass es gut <strong>und</strong> richtig ist, über Menschen zu bestimmen, die<br />

nicht in der Lage sind, selbst vernünftige Entscheidungen zu treffen [4].<br />

Durch die Verortung der eigenen Haltung <strong>und</strong> Sichtweise ist nicht zwingend<br />

möglich zwischen Gut <strong>und</strong> Böse zu unterscheiden, aber man die Haltung <strong>und</strong><br />

damit auch die weitere Verhaltensweise ist dadurch für den professionell<br />

Pflegenden zu konkretisieren <strong>und</strong> festzulegen.<br />

Ziele<br />

In der täglichen Praxis der ambulanten psychiatrischen Pflege sind Pflegende<br />

immer wieder mit verschiedenen Fragestellungen ethischer Art konfrontiert,<br />

ohne dass ihnen dies bewusst ist. Durch die praktische Auseinandersetzung<br />

mit der alltägliche Handlung unter ethischen Gesichtspunkten soll der Blick<br />

der psychiatrischen Pflegenden geschärft werden, sich diesen Fragenstellungen<br />

zu öffnen <strong>und</strong> die rationale Methode der Entscheidungsfindung mit<br />

Hilfe eines Leitfadens anzuwenden, so dass jeder psychiatrisch Pflegende<br />

durch den Leitfaden für sich <strong>und</strong> den Patienten tragfähige Entscheidungen<br />

treffen kann.<br />

Vorgehen<br />

Es wurden mehrere Schulungen zu Ethik (Deontologie <strong>und</strong> Utilitarismus,<br />

sowie der relativistischen versus der absolutistischen Ethik <strong>und</strong> Paternalismus<br />

versus Autonomie) durchgeführt, um die Praktiker mit den damit in<br />

Zusammenhang stehenden Fragestellungen vertraut zu machen. Da<strong>nach</strong><br />

wurde ein Leitfaden entwickelt, der es den Pflegenden ermöglichen soll<br />

sinnvolle Entscheidungen zu treffen, die für die Betroffenen <strong>und</strong> die Pflegenden<br />

eine Tragfähigkeit aufweist.<br />

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