„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

legt, um eine Gleichbehandlung für alle Bewohner sicherzustellen. Dort ist
der § 113 [6] der Ausgangspunkt für die Verpflichtung, die Pflege und Betreuung
der Bewohner in einem Alten- und Pflegeheim systematisch zu
planen und zu dokumentieren. Das führt dazu, dass die zunächst individuell
geplanten und durchzuführenden Pflege-, Betreuungs- und Versorgungstätigkeiten
das Potenzial als umfassendes Steuerungsinstrument für einrichtungsinterne
Prozesse entwickeln. So orientiert sich an diesen Bestimmungen
z.B. die Standardisierung und Straffung von Arbeitsabläufen, die die in
der Leistungs- und Qualitätsvereinbarung benannten Ziele der Institution
sicherstellen sollen. Ungeachtet ihrer Sinnhaftigkeit bildet diese Vorgabe
unausweichlich die Grundlage für eine bürokratisch ausgerichtete Organisationsform,
die ein zentrales Faktum einer Totalen Institution darstellt.
Literatur
1. Goffman, Erving (1973): Asyle: Über die soziale Situation psychiatrischer Patienten
und anderer Insassen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. p. 7-23
2. Heinzelmann, Martin (2004): Das Altenheimzimmer noch eine »Totale Institution«?
Eine Untersuchung des Binnenlebens zweier Altenheime. Göttingen: Cuvillier.
3. Koch-Straube, Ursula (1997): Fremde Welt Pflegeheim: eine ethnologische Studie.
Bern/Göttingen/Toronto/ Seattle: Huber.
4. Gebert, Alfred J./Kneubühler, Hans-Ulrich (2001): Qualitätsbeurteilung und
Evaluation der Qualitätssicherung in Pflegeheimen: Plädoyer für ein gemeinsames
Lernen. Bern/Göttingen u.a.: Huber.
5. Klie, Thomas (2003): Recht der Altenhilfe. Die wichtigsten Gesetze und Rechtsvorschriften.
Hannover: Vincentz.
6. SGB XI (2012): Bundesministerium der Justiz/Juris GmbH: Elftes Buch Sozialgesetzbuch
- Soziale Pflegeversicherung - (Artikel 1 des Gesetzes vom 26. Mai
1994, BGBl. I S.1014), das zuletzt durch Artikel 4 des Gesetzes vom 22. Dezember
2011 (BGBl. I S. 2983) geändert worden ist. In: http://www.gesetze-iminternet.de/sgb_11/.
Stand 03.03.2012.
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