„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

8. Gender Mental Health Care
Daniel Barschtipan, Robert Radlinska
Einleitung
Die Gender Medizin ist ein Gebiet, das noch keine lange Tradition oder Forschungsgeschichte
aufweisen kann.
Die bisherigen Forschungsergebnisse, unter dem Genderaspekt, konnten
aber bereits aufzeigen, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede im Erleben
von Krankheiten gibt. Männer und Frauen zeigen unterschiedliche
Symptome und sie wählen andere (geschlechtsspezifische) Strategien, um
mit ihrer Erkrankung umzugehen. Dies beschränkt sich nicht nur auf die
Erkrankungen im somatischen Bereich, sondern gilt auch für die psychiatrischen
Erkrankungen.
Männer in psychiatrischen Gesundheitseinrichtungen haben oft das Problem,
das individuelle Therapieangebot zu finden. Da gibt es u.a. die Backgruppe,
das Achtsamkeitstraining und auch die Genussgruppe.
Doch spricht das den psychisch kranken Mann an?
Das Behandlungskonzept „men´s talk“
Das Behandlungskonzept „men´s talk“ widmet sich speziell an die Bedürfnisse
männlicher Klienten in psychiatrischen Gesundheitseinrichtungen und soll
als ein Instrument gesehen werden, um den Bedarf einer geschlechtsspezifischen
psychiatrischen Behandlung, Gender Mental Health Care, aufzugreifen
und „zu decken“. Das Besondere an diesem Konzept stellt die momentane
Ausrichtung an die männliche Klientel in den Fachkliniken für Psychiatrie
dar.
Mit diesem geschlechtsspezifischen psychiatrischen Behandlungsangebot
soll den männlichen Klienten aufgezeigt werden, wie sie ein Verständnis für
sich und ihre Erkrankung entwickeln können. Sie sollen zum Experten ihrer
eigenen Krankheit werden, durch eine ausführliche und individuelle Symp-
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