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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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50. „ Warum sollten wir heute die Station schließen?“ Paradigmenwechsel<br />

in der Akutbehandlung von Patienten mit<br />

stoffgeb<strong>und</strong>enen Süchten<br />

Nicole Petri<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Die körperliche Entgiftung von einem oder mehreren Suchtstoffen ist ein<br />

Prozess, der von sehr viel Individualität gekennzeichnet ist.<br />

Es wird von den Pflegenden ein hohes Maß an Empathie <strong>und</strong> das Eingehen<br />

auf die sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen der Patienten erwartet.<br />

Andererseits wird vorausgesetzt, dass sie den Patienten die Wichtigkeit von<br />

klaren Strukturen <strong>und</strong> Regeln vermitteln.<br />

Dieser Spagat zwischen klaren Strukturen <strong>und</strong> Regeln <strong>und</strong> einer individuell<br />

auf den Patienten abgestimmten Behandlung, stellt hohe Anforderungen an<br />

die pflegerische Soziomilieugestaltung der Station.<br />

Diese komplexen Anforderungen im psychiatrischen Arbeitsfeld einer Entgiftungsstation<br />

veranlassten mich, die verschiedenen Aspekte der aktuellen<br />

Suchtbehandlung zu beleuchten <strong>und</strong> die Notwendigkeit von Veränderungen<br />

aufzuzeigen. Die fakultative Öffnung der Stationstür steht dabei im Mittelpunkt<br />

der Betrachtungen.<br />

Ausgangslage<br />

Wenn wir davon ausgehen, dass die Entstehung der Sucht von der Entwicklung<br />

eines Urvertrauens [1] beeinflusst wird, <strong>und</strong> ebenso davon ausgehen,<br />

dass aufgr<strong>und</strong> der von Aaron Antonovsky entwickelten Salutogenese [2] ein<br />

starkes Kohärenzgefühl in der Kindheit erworben wird oder zu einem späteren<br />

Zeitpunkt zu lernen bzw. zu erweitern ist, müssen wir unser Verhalten<br />

einer fürsorgenden Mutter angleichen.<br />

Um ein starkes Kohärenzgefühl zu entwickeln braucht es drei Eckpfeiler [3].<br />

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