„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

40. Herausfordernde Verhaltensweisen von Patienten mit
einer Demenz im Kontext der stationären Demenz- und
Delirbehandlung“ - Ausrichtung der stationären Versorgung
als Folge der Entwicklung im Gesundheitswesen
Michael Lehmann
Hintergrund
Mit der höheren Lebenserwartung steigt auch im Thurgau die Zahl demenzkranker
Menschen. In der Schweiz leben schätzungsweise 107.000 bis
125.000 an Demenz erkrankte Menschen, ca. 3000 im Kanton Thurgau.
Jährlich gibt es Schweiz weit ca. 26'000 Neuerkrankungen. Ein grosser Teil
der Betroffenen wird im häuslichen Umfeld gepflegt, jedoch ist bei starker
Pflegebedürftigkeit ein Übertritt in eine Institution meistens unvermeidlich.
Die Heimlandschaft im Kanton ist bemüht, diesen durch die demographische
Entwicklung entstehenden Bedürfnissen Rechnung zu tragen und etabliert
neue Versorgungstrukturen. Diese Entwicklung hat auch massgeblichen
Einfluss auf die psychiatrische Versorgung im Kanton und im Besonderen auf
die stationäre Demenz- und Delirbehandlung.
Problem
Mit der Zunahme der an Demenz erkrankten Menschen steigt auch der
Anteil der Erkrankung an einer Frontotemporaldemenz, die durch z.T. gravierende
Verhaltensstörungen gekennzeichnet ist und welche Heime in der
Versorgung dieser Personengruppe überfordert. In der Folge werden diese
Patientinnen und Patienten auf die einzige im Kanton etablierte stationäre
Versorgungseinheit zur Behandlung von Demenz überwiesen, was zu einer
Kumulation dieser Personengruppe innerhalb dieser Station führt.
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