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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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68. Patientenergebnisse <strong>nach</strong> Konsultationen durch psychiatrische<br />

Fachpersonen in einem psychiatrischen Ambulatorium:Eine<br />

prospektive Beobachtungsstudie (PEKSA-Studie)<br />

Manuel Stadtmann<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Nach der World Health Organization (WHO) werden psychische Störungen<br />

bis im Jahre 2020 weltweit 15% aller Krankheiten ausmachen [1]. In der<br />

Schweiz geben 4% der Bevölkerung an, sich stark psychisch belastet zu fühlen<br />

<strong>und</strong> 13% fühlen sich mittel-stark psychisch belastet [2]. Demzufolge ist<br />

bei ungefähr jedem sechsten Schweizer eine psychische Beeinträchtigung<br />

aus klinischer Sicht sehr wahrscheinlich. Weiter stellen Schuler and Burla [2]<br />

fest, dass die Anzahl der in psychiatrischen Ambulatorien behandelten Patienten<br />

in der Schweiz zwischen 2006 <strong>und</strong> 2010 um 18,4% gestiegen ist. Je<br />

<strong>nach</strong> Kanton wurden zwischen 11 <strong>und</strong> 65 Fälle pro 1000 Einwohner behandelt,<br />

wobei zum Beispiel in Genf die Anzahl der behandelten Fälle hoch <strong>und</strong><br />

in der Zentralschweiz eher tief ist [2]. Diese Veränderungen haben auch<br />

ökonomische Auswirkungen. Schätzungen zufolge belaufen sich die gesellschaftlichen<br />

Kosten von psychischen Störungen in den EU-Ländern auf<br />

durchschnittlich 3-4% des Bruttoinlandprodukts [1]. Wird der 4%-Ansatz auf<br />

die Schweiz angewendet, dann hätten die psychischen Erkrankungen im<br />

Jahre 2010 Kosten von insgesamt über 22 Milliarden Franken zur Folge gehabt<br />

[2].<br />

Einleitung<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitsversorgung in der Schweiz wird bis ins Jahr 2030 mit einem<br />

Ungleichgewicht zwischen Inanspruchnahme <strong>und</strong> dem Angebot ambulanter<br />

psychiatrischer Dienstleistungen konfrontiert sein [5]. Falls die Anzahl der<br />

angebotenen Behandlungen gleich bleibt wie zwischen 2001 <strong>und</strong> 2006,<br />

dürften etwa 25% zu wenig Behandlungen angeboten werden. Nach See-<br />

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