10.10.2014 Aufrufe

„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

tion des Patienten gegenüber existentieller Katastrophenangst. Durch wiederholte<br />

Exposition erkennt der Patient, dass die erwartete Katastrophe<br />

nicht eintrifft. Es sind diese Erfahrungen, die zukünftige funktionale Selbstregulierung<br />

ermöglicht, <strong>und</strong> dem Patienten beibringen, mit seiner existenziellen<br />

Unsicherheit zu leben. Dramatische <strong>und</strong> destruktive Handlungen werden<br />

überflüssig. Der Verlauf der BET- Behandlung ist in 5 Phasen unterteilt<br />

[4]. Die Einteilung in Phasen bietet dem Patienten <strong>und</strong> dem Kliniker einen<br />

guten Überblick <strong>und</strong> bewirkt einen Sinn für Kohärenz während des gesamten<br />

Behandlungsverlaufes. In der ersten Phase (Komplementäre externale<br />

Regulation als sichere Basis) erschafft das Fachpersonal Vorhersehbarkeit<br />

für den Patienten. Der Unruhe <strong>und</strong> Unsicherheit, die der Patient erlebt,<br />

werden mit einer validierenden Gr<strong>und</strong>haltung begegnet. Gleichzeitig werden<br />

die Patienten während des gesamten Behandlungsverlaufes durch die<br />

therapeutische Strategie komplementäre externale Regulation dazu herausgefordert,<br />

Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen [1, 4]. Dies<br />

bedeutet, dass das Fachpersonal die mangelnde Selbstregulation des Patienten<br />

entweder nicht kompensiert (Unterregulation) oder verstärkt kompensiert<br />

(Überregulation). Während der Unterregulation wird der Patient mit<br />

weitgehender Freiheit <strong>und</strong> Verantwortung konfrontiert. Das Fachpersonal<br />

unterlässt es, dem Patienten "<strong>nach</strong>zulaufen" oder ihn zu kontrollieren. Wird<br />

der Patient überreguliert, wird er in einen Zustand der inneren Starre <strong>und</strong><br />

Langeweile versetzt. Überregulation gibt dem Patienten die Erfahrung, dass<br />

er keine Sek<strong>und</strong>ärgewinne durch das Überlassen der Verantwortung an das<br />

Fachpersonal bekommt. So setzen sowohl die Unterregulation als auch die<br />

Überregulation Druck auf den Patienten aus, ein dynamisches Gleichgewicht<br />

mit eigenen Ressourcen <strong>und</strong> Fähigkeiten zu finden. Die komplementäre<br />

externale Regulation wird als wichtiges Element angesehen, um destruktive<br />

Verhaltensstörungen in relativ kurzer Zeit zu eliminieren [1, 4]. In der nächsten<br />

Phase (Arbeitsallianz) [5] bekommt der Patient ausführliche Informationen<br />

darüber, wie man in der BET- Behandlung denkt. Gr<strong>und</strong>lage für eine<br />

Arbeitsallianz ist eine Zusammenarbeit <strong>und</strong> Arbeitsteilung zwischen dem<br />

Patienten <strong>und</strong> dem Fachpersonal. Dadurch, dass der Patient ein theoreti-<br />

138

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!