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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />

Begriffskonfusion & Definition<br />

Neben der Problematik der mangelnden ST-Ergebnisse stellt die Begriffskonfusion<br />

eine weitere Hürde dar, sich dem Thema berufsspezifisch zu nähern.<br />

Ein Buch von Lemke [3] erweist sich hierbei als Gr<strong>und</strong>lage, einen Überblick<br />

über die thematisch zur ST zuzuordnenden Publikationen zu erhalten <strong>und</strong><br />

die Begrifflichkeiten zu sortieren. Dort werden insgesamt 24 Begriffe aufgeführt,<br />

die von unterschiedlichen Autoren in unterschiedlichen Zeiten <strong>und</strong><br />

Kontexten zur Beschreibung des Phänomens ST verwendet wurden. So lassen<br />

sich Begriffe wie “secondary traumtic stress (disorder)“, “vicarious<br />

traumatization“, “empathic traumatization“ oder die Mitgefühlserschöpfung<br />

(“Compassion Fatigue“) [1] bei der Beschreibung des Phänomens finden.<br />

Ursprünglich 1992 für das Ausbrennen bei Krankenschwestern benutzt,<br />

verwendete C.R. Figley den Begriff der Mitgefühlserschöpfung, um „eine<br />

natürliche, vorhersehbare, behandelbare <strong>und</strong> verhinderbare unerwünschte<br />

Folge der Arbeit mit leidenden Menschen“ [Figley in 4: 41] zu beschreiben.<br />

Als ein vielfach zitierter Autor auf dem Gebiet ST rief er durch die Parallelen<br />

zum Burnout in der Fachwelt jedoch auch Verwirrung hervor. Der Begriff<br />

Burnout taucht in der ST-Forschung mehrfach auf, weil sich die Symptomatik<br />

mit der der ST überschneidet. Da es sich beim Burnout allerdings um ein<br />

berufsfeldübergreifendes Phänomen handelt, das im Gegensatz zur ST nicht<br />

an einen spezifischen Auslöser gekoppelt ist, können zur ST klare Grenzen<br />

gezogen werden.<br />

Selbst für den Begriff ST liegen mehrere Definitionen vor. So sprechen einige<br />

Autoren davon, dass Ersthelfer wie Polizei, Feuerwehr <strong>und</strong> Rettungssanitäter<br />

an einer ST erkranken können [5]. Da dieses Phänomen jedoch <strong>nach</strong> ICD-<br />

10 0der DSM-V ohne weiteres als PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)<br />

klassifizierbar wäre, wird hier auf eine Definition <strong>zurück</strong>gegriffen, die<br />

die Symptomatik auf helfende Professionen in der Behandlung von psy-<br />

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