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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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53. Die Risikopotentialanalyse als Unterstützung zur Steuerung<br />

des Pflegeprozesses<br />

Klaus Pöschel<br />

Der Pflegeprozess <strong>und</strong> seine Zielsetzung<br />

Durch das Inkrafttreten der Novelle des aus dem Jahr 1985 stammenden<br />

Krankenpflegegesetzes [3] wurden Arbeitsgestaltung <strong>und</strong> Dokumentation<br />

der professionellen Pflege <strong>nach</strong> der Pflegeprozessmethode [1] verbindlich<br />

formuliert. Diese Forderung einer systematischen Pflegeplanung <strong>und</strong> -<br />

dokumentation [4] sowie Qualitätsanforderungen im Bereich der Struktur-,<br />

Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität der stationären Pflegeeinrichtungen wurde<br />

1995 im SGB XI verpflichtend aufgegriffen [5]. Die somit gültige paradigmatische<br />

Vorgabe zu einem transparenten <strong>und</strong> wirtschaftlichen Dienstleistungsprozess<br />

zwingt zu einer Vorgehensweise, die Individualität, Qualität <strong>und</strong><br />

Wirtschaftlichkeit miteinander verbinden soll. Die <strong>nach</strong>vollziehbare Darstellung<br />

von Art, Umfang <strong>und</strong> Häufigkeit pflegerischer <strong>und</strong> betreuerischer Leistungen<br />

wird damit zunehmend wichtiger. Der Leistungsträger muss nämlich<br />

außer einer Sicherstellung der Struktur-, Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität auch<br />

eine Transparenz darüber sicherzustellen, dass er mit den Aufwendungen<br />

aus den Mitteln der Pflegeversicherung sinnvoll <strong>und</strong> ressourcenschonend<br />

umgeht.<br />

Daher liegt es im Interesse des Leistungsanbieters, durch ausreichende Leistungstransparenz<br />

zu gewährleisten, dass die richtige Leistung zur richtigen<br />

Zeit in angemessener Qualität zur Verfügung gestellt wird. Das hat Auswirkungen,<br />

denn; „Die vielfältigen Qualitätssicherungsaktivitäten von Heimaufsicht<br />

<strong>und</strong> MDK provozieren in den Heimen eine Konzentration auf die erwarteten<br />

Anforderungen der Kontrolleure <strong>und</strong> ver<strong>nach</strong>lässigen die Entwicklung<br />

eines eigenen Risikoverständnisses.“ [1]<br />

Es gilt also, ein Risikoverständnis zu entwickeln, das sich nicht (nur) an den<br />

erwarteten Anforderungen der Kontrolleure [2] ausrichtet, sondern vor<br />

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