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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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Anfang. Es beginnt klar zu werden, dass es wahrscheinlich einen formalen<br />

<strong>und</strong> gemeinsamen Prozess gibt, Hoffnung zu erzeugen, <strong>und</strong> zeitgleich dazu<br />

detaillierte <strong>und</strong> nuancierte Vorgehensweisen. Dies dürfte kaum überraschen,<br />

wenn man unterstellt, dass Hoffnung <strong>und</strong> psychiatrische Pflege beide<br />

sozial <strong>und</strong> interpersonal verankert sind.<br />

Obwohl unsere Psychiatrie-Politik mit ihrer Literatur die Wichtigkeit der<br />

Hoffnung bei den Klienten auf dem Weg zu Recovery betont hat, scheint es<br />

so, dass unsere psychiatrisch pflegerische Praxis, Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

deren zentrale Bedeutung noch nicht widerspiegelt; dies erfordert unsere<br />

gemeinsame <strong>und</strong> dringende Aufmerksamkeit. Wenn überhaupt wird in unserer<br />

Literatur selten erforscht oder diskutiert, dass psychiatrische Pflegekräfte<br />

ihre eigene Hoffnung brauchen, <strong>und</strong> dass wir als Akademiker Wege<br />

finden müssen, bei den Pflegekräften selbst Hoffnung zu erhalten, zu hegen<br />

<strong>und</strong> zu wecken.<br />

Zuletzt sollte man erkennen, wie unlogisch Hoffnungslosigkeit ist, sie hat<br />

überhaupt keinen Sinn. Niemand weiß, was die Zukunft bringen wird, sie ist<br />

ungewiss. Niemand garantiert, dass die gegenwärtigen Schwierigkeiten<br />

andauern werden. Wie kann dann irgendjemand wissen, dass seine Zukunft<br />

hoffnungslos sein wird. Die logische Folge davon besteht darin, dass es immer<br />

Gr<strong>und</strong> zur Hoffnung gibt. In Bezug auf seelische Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Recovery bedeutet dies, die Lebensumstände, der Funktionsgrad, die Lebensqualität,<br />

der Kampf mit der psychischen Störung einer Person im Hier<br />

<strong>und</strong> Jetzt – nichts davon bleibt ewig bestehen. Mit Hoffnung für ein besseres<br />

Morgen bleibt Recovery <strong>und</strong> mehr als das immer möglich.<br />

Der Artikel wurde zuerst veröffentlicht im Journal for Psychiatric and Mental<br />

Health Nursing 2009, 16, S. 843 – 847 <strong>und</strong> erscheint mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung<br />

des Verlages Blackwell Publishing. Wir Danken dem Friedrich<br />

Verlag in Velber für die Genehmigung des in Heft 4 2011 in Deutsche veröfffentlichten<br />

Beitrags.<br />

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