„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

eigenen Fachsprache und manchmal scheint der Diskurs über Recovery
einfacher zu gelingen.
Auswirkungen im Gesamtteam werden nicht von allen wahrgenommen,
obwohl Recovery zu einem interdisziplinären Thema geworden ist und die
Ziele von Nutzenden insgesamt höher gewichtet werden. Als Vision fürs
Gesamtteam wird vor allem der konsequente Einbezug der Nutzenden in
den gesamten Behandlungsprozess und eine regelmässige interdisziplinäre
Auseinandersetzung mit Recovery genannt.
Die persönlichen Recovery-Definitionen der Teilnehmenden zeigen, dass
Recovery sowohl als individueller Prozess der Nutzenden wie auch als Haltung
von Fachpersonen gegenüber Nutzenden verstanden wird. In allen
Definitionen werden wichtige Aspekte von Recovery genannt wie Sinnfindung,
Hoffnung, Verwirklichung von Träumen und Selbstbestimmung.
Die Teilnehmenden empfehlen eine interdisziplinäre Gruppenzusammensetzung
mit 4 bis 8 Personen und nicht mehr als ein Treffen monatlich. Nach
Möglichkeit kennen sich die Teilnehmenden bereits, um einen offenen und
vertrauensvollen Austausch zu erleichtern. Eine basisdemokratische Arbeitsweise
und eine gemeinsame Zielfestlegung werden empfohlen. Mögliche
Schwierigkeiten können der relativ hohe Zeitaufwand, das Finden gemeinsamer
Termine und mangelndes persönliches Engagement sein.
Schlussfolgerungen
Die Schulungsunterlagen waren bisher ein gutes Mittel, um sich mit dem
Thema Recovery auseinander zu setzen und neue Ideen für die Praxis zu
entwickeln. Obwohl die Teilnehmenden in der eigenen Grundhaltung vielfältige
Auswirkungen durch die Lerngruppe wahrgenommen haben, hat sich im
Gesamtteam wenig bewegt. Wahrscheinlich sind Top-down Massnahmen
notwendig, um eine Weiterentwicklung der Institution als System zu ermöglichen.
Die Sensibilisierung bezüglich Recovery macht es für Fachpersonen
nicht einfacher, in einem von „tradierten“ Konzepten geprägten psychiatrischen
Betrieb zu arbeiten, da sie dadurch jeden Tag mit Aspekten konfron-
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