„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

15. „Ihr werde noch lange an mich denken!“ – Zur Psychopathologie
von Schulamokläufern
Matthias Elzer
Fragestellung
Welche Faktoren spielen für das Phänomen von Schulamokläufen (School
shootings) eine wesentliche Rolle?
Material
Ausgewertet wurden Presseberichte, Monographien und kriminologischforensische
Forschungsberichte der letzten 10 Jahre.
Berücksichtigt wurden gesellschaftliche Faktoren (eMedien, PC-Spiele, Waffenzugang),
biologische Hypothesen sowie entwicklungspsychologische und
psychopathologische Aspekte.
Ergebnisse
Zwischen 1996 und 2012 ereigneten sich weltweit 56 Amokläufen an Schulen
und Hochschulen, 4 davon Deutschland. Schulamokläufer sind männliche
Jugendliche, Durchschnittsalter 16 Jahre. Im Gegensatz zu erwachsenen
Amokläufern kommen die Täter durch ihre Tat zu Tode (1 Ausnahme).
Diskussion und Interpretation
Ebene Täter: Schulamokläufer begehen einen „erweiterten Suizid“. Es werden
Interpretationen zur Psychopathologie angestellt: Aufgrund einer
schweren narzisstischen Störung wehren sie ihre Depression und Autoaggression
mit einer Alloaggression ab und inszenieren einen „heroischen
Abgang“, durch den sie „unvergesslich“ werden.
Ebene Opfer: Gewalttaten haben eine hundertfache traumatisierende Wirkung
auf Menschen in der sozialen Umgebung der Tat.
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