„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

- Wer hat die Zeit, um diese Beobachtungen zu machen – Haben Krankenschwestern
die notwendige Kompetenz?
Im Fall 1:
Der Patient war am dritten Tag nach der Operation nicht mehr im Delirium.
Eine Behandlung mit Neuroleptika war nicht erforderlich. Am zehnten Tag
nach der Operation konnte er die Gehhilfe autonom verwenden: Der Patient
wurde dann in eine Rehabilitationsklinik verlegt.
Im Fall 2:
Der Patient war am Nachmittag des Tages nach der Operation nicht mehr im
Delirium. Es erfolgte eine kurzfristige (1 Woche) Behandlung mit Neuroleptika
(Risperidon) in niedriger Dosierung zur Prävention. Der Patient konnte
nach einer Woche zur geriatrischen Rehabilitation verlegt werden.
Diskussion
Wir diskutieren die nicht-pharmakologischen Interventionen in unserer
Studie:
These: Das Pflegepersonal verfügt über eine Kernkompetenz sowohl beim
Erkennen des Deliriums als auch bei der nicht-pharmakologischen Prävention
und Behandlung des Delirs.
These: Eine patientenorientierte Prävention und Behandlung des Delirs setzt
eine interprofessionelle Herangehensweise voraus.
These: Die nicht-pharmakologische Interventionen sind ein Multi-
Compound-Ansatz. D.h. die Pflege kann hiermit einen Zusatznutzen für die
Delirprävention und Delirbehandlung für die eigene Berufsgruppe verbuchen.
These: Spezielle Delirstationen sollten pflegerisch geleitet werden. Fachärzte
sollten konsiliarisch hinzugezogen werden.
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