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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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Darstellung<br />

Wenn mehrere Vortragende zur Verfügung stehen, können manche Gedichte<br />

inszeniert werden. Das Gedicht „Die Loreley“ von Heinrich Heine wird<br />

Betroffenen in Pflegeeinrichtungen erfahrungsgemäß häufig vorgelesen<br />

oder gemeinsam mit ihnen gesungen. Um ihnen dieses Gedicht neu präsentieren<br />

zu können, braucht es lediglich die zwei Akteure des Gedichtes, die<br />

Loreley <strong>und</strong> den Schiffer, <strong>und</strong> einen Vortragenden. Die beiden „Schauspieler“<br />

spielen das Geschehen im Gedicht optional unter Zuhilfenahme von<br />

Requisiten <strong>nach</strong>, während der Text vorgelesen wird.<br />

Berührung<br />

Viele Betroffene sind auf die Kommunikation über Berührungen angewiesen,<br />

da Hör-, Seh- oder Sprachvermögen eingeschränkt sind. Im Workshop<br />

lernen die Teilnehmer, wie sie auch mit einem Textblatt in der Hand Kontakt<br />

zu ihren Zuhörern aufnehmen können. Der Vortragende reicht den Betroffenen<br />

reihum möglichst oft die Hand, um dann eine Bewegung oder ein<br />

Gefühl, die im Gedicht beschrieben werden, übertragen zu können.<br />

Wiederholung<br />

Um allen Zuhörern die gleiche Zuwendung durch Berührung <strong>und</strong> gezielte<br />

Ansprache zukommen lassen zu können, muss der Vortragende manche<br />

Zeilen häufiger wiederholen. Dadurch kann jeder Betroffene mit einer individuell<br />

interpretierten Zeile bedacht werden. Besonders schöne oder wichtige<br />

Zeilen lohnen sowieso, wiederholt <strong>und</strong>/oder mitgesprochen zu werden.<br />

Das Wiederholen von Zeilen kommt Menschen ohne dementielle Veränderungen<br />

wie eine Störung im Vortragsfluss vor. Doch der Vortragende hat<br />

darauf zu achten, dass alle Zuhörer die gleiche Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Zuwendung<br />

bekommen, um im Sinne der Inklusion niemanden auszuschließen.<br />

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