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„Blick zurück und nach vorn“ (2013)

Kongressband Dreiländerkongress 2013 in Bielefeld

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75. Gezeichnet fürs Leben – Stigmatisierung von Menschen<br />

mit psychischen Ges<strong>und</strong>heitsproblemen<br />

Gianfranco Zuaboni, Stephanie Ventling<br />

Psychische Ges<strong>und</strong>heitsprobleme <strong>und</strong> Stigmata<br />

Im Europäischen Aktionsplan für psychische Ges<strong>und</strong>heit der WHO ist die<br />

Zielsetzung formuliert, entschieden gegen Stigma, Diskriminierung <strong>und</strong> Ungleichbehandlung<br />

vorzugehen. Menschen mit psychischen Ges<strong>und</strong>heitsproblemen<br />

<strong>und</strong> ihre Angehörige sollen gestützt <strong>und</strong> gestärkt <strong>und</strong> im Kampf<br />

gegen Stigma aktiv eingeb<strong>und</strong>en werden. Als Gr<strong>und</strong> für dieses Vorgehen<br />

wird die weite Verbreitung von Stigma angeführt, das Menschen mit psychischen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsproblemen anhaftet [1].<br />

Stigma gilt als Zeichen oder Merkmal der Schande, welche negative Einstellungen<br />

gegenüber dem Träger zur Folge haben [2].<br />

Um das Phänomen Stigma besser zu verstehen <strong>und</strong> geeignete, gezielte Interventionen<br />

abzuleiten ist eine differenzierte Darlegung des Problems angezeigt.<br />

Thornicroft [3] beschreibt drei Kernprobleme, die im Zusammenhang<br />

mit Stigma zu sehen sind <strong>und</strong> entsprechende Massnahmen, um diesen<br />

gezielt zu begegnen:<br />

Ignoranz<br />

Es ist eine starke wissenschaftliche Evidenz darüber vorhanden, dass die<br />

meisten Menschen wenig Wissen über psychische Erkrankungen haben <strong>und</strong><br />

viele der verbreiteten Informationen nicht korrekt sind. Es werden nützliche<br />

Auskünfte (z.B. Broschüren) benötigt, die über Merkmale von psychischen<br />

Erkrankungen <strong>und</strong> Hilfsangebote informieren.<br />

Vorurteile<br />

Furcht, Angst <strong>und</strong> Vermeidung sind verbreitete Reaktionen, sowohl für<br />

Menschen ohne psychische Erkrankungen (als Reaktion auf Menschen mit<br />

Erkrankungen), als auch für Menschen mit Erkrankungen, welche Reaktio-<br />

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