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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005

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MethodenM34: Röntgenbeugung – Polfigurtechnik (XRD-PF)M34: Röntgenbeugung – Polfigurtechnik(XRD-PF) – eineMethodik zur Charakterisierung<strong>der</strong> kristallinen Orientierungvon ein- und zweidimensionalenNanostrukturenAus dem großen Gebiet <strong>der</strong> Röntgendiffraktometrie(X-ray diffraction, XRD) ist die Methodik<strong>der</strong> Polfigurtechnik zwischen <strong>der</strong> klassischen Pulverdiffraktometrieund <strong>der</strong> Einkristalldiffraktomtrieangesiedelt. Mit dieser Methode bestimmt manKristallit-Orientierungen in einem Festkörper. Alsklassische Technik in <strong>der</strong> Materialforschung kanndiese Methodik auch auf ein- und zweidimensionaleNanostrukturen angewendet werden.Das Entstehen eines Interferenzmaximums bei<strong>der</strong> Beugung von Röntgenstrahlung an einem dreidimensionalenperiodischen Gitter (dem Kristallgitterdes Festkörpers) ist durch die Laue-Gleichunggegeben:mit λ als Wellenlänge <strong>der</strong> verwendeten Röntgenstrahlung,d hkl als Abstand zwischen den Netzebenenhkl und 2Θ als Streuwinkel (Winkel zwischenden Richtungen des Primärstahles und des gestreutenStrahles). Der Vektorcharakter <strong>der</strong> Laue-Gleichung bedingt, dass <strong>der</strong> Streuvektor normalauf die streuende Netzebene sein muss.Eine einzelne Polfigur basiert auf dem Festsetzen<strong>der</strong> Bragg-Bedingung (fixierter Streuwinkel 2Θ)und <strong>der</strong> Variation <strong>der</strong> Richtung des Streuvektors imgesamten Orientierungsraum und <strong>der</strong> Messung <strong>der</strong>gestreuten Intensität (s. Abb. 1, links). Durch dasFestsetzen des Streuwinkels wird die Untersuchungs = R hkl mit s = k – k 0wobei s den Streuvektor, k und k 0 den Wellenvektordes gestreuten bzw. des primären Strahlesund R hkl einen reziproken Gittervektor darstellt.In <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> Polfigurtechnik wird dieLaue-Gleichung in zwei separate (notwendig zuerfüllende) Gleichungen zerlegt: Der Absolutwert<strong>der</strong> Vektorgleichung|s| = |R hkl |ergibt die Bragg-Bedingungλ = 2 d hkl sinΘAbbildung 1:Messgeometrie für eine Röntgendiffraktometrie-Polfigur(links). Das Ergebniseiner einzelnen Polfiguruntersuchungwird mittels Konturlinien als Funktion<strong>der</strong> Goniometerwinkel ψ und φ dargestellt(rechts).88<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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