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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005

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LösungenL18: Haftfestigkeitsprüfung von dünnen SchichtenL18: Haftfestigkeitsprüfungvon dünnen Schichten mittelsScratch-TestDer Haftfestigkeit von Schichten am Grundwerkstoffkommt in <strong>der</strong> industriellen Beschichtungstechniksehr große Bedeutung zu, da eine Ablösung<strong>der</strong> Beschichtung zum vollständigen Verlust <strong>der</strong>Oberflächenfunktionalität führt. Die Angabe <strong>der</strong>Haftfestigkeit erfolgt i.A. bei dicken Beschichtungenals Haft-Zugfestigkeit o<strong>der</strong> Haft-Scherfestigkeitund somit als Belastungsgröße für die Zerstörungdes Verbundes Beschichtung-Grundwerkstoff z.B.im Zugversuch. Diese Testmethode kann jedoch beiBeschichtungen mit Dicken von weniger als 100 µmnicht mehr angewendet werden. Daher wird imBereich <strong>der</strong> Dünnschichttechnik und <strong>Nanoanalytik</strong>versucht, durch massive plastische Verformung <strong>der</strong>beschichteten Oberfläche zur Darstellung <strong>der</strong> Haftfestigkeitzu kommen. Im Ritztest („scratch test“)wird dabei ein Diamantkegel nach Rockwell-C-Geometriein die beschichtete Oberfläche eingedrücktund gleichzeitig translatorisch parallel zur Oberflächebewegt. Der entstehende Ritz („scratch“)und die auftretenden Verformungsmerkmale desVerbundes werden ausgewertet und dienen zurErmittlung einer kritischen Last, bei welcher es zurSchädigung <strong>der</strong> Beschichtung kommt.Abbildung 1:Ergebnisse von Scratch-Tests auf PLD-Multilagen-Beschichtungen aus Ti-TiN.(a) Abhängigkeit <strong>der</strong> kritischen Last von<strong>der</strong> Dicke <strong>der</strong> Ti- bzw. TiN-Einzelschichten(Gesamtschichtdicke 1 µm). (b)Versagenstypen bei <strong>der</strong> kritischen Last:(1) „Buckling“ einer Beschichtung mit32 nm Einzelschichtdicke. (2) Aufreißeneiner Schicht mit 250 nm Einzelschichtdicke.In <strong>der</strong> Versuchsführung stehen gemäß EN 1071verschiedene Belastungskonzepte zur Verfügung:(1) linear zunehmende Belastung während <strong>der</strong> translatorischenBewegung, (2) konstante, schrittweisezunehmende Belastung und (3) konstante Belastungbei mehrmaligen Ritzen im gleichen Scratch.Diese Belastungskonzepte erlauben Aussagen überden größten Einfluss auf das Versagen <strong>der</strong> Beschichtung(1), eine statische Versagensanalyse (2)und die modellhafte Analyse von im Anwendungsfallauftretenden Ermüdungsbeanspruchungen (3).Die Versagenstypen im Scratch-Test werden entscheidendvon den (mechanischen) Eigenschaftenvon Beschichtung und Grundwerkstoff bestimmt.Ist die Beschichtung z.B. im Vergleich zum Grundwerkstoffsehr weich, treten große plastische Verformungen<strong>der</strong> Beschichtung auf, und die kritische164<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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