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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005

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MethodenM39: Schwingungsspektroskopie (IR und Raman)M39: Schwingungsspektroskopie(IR und Raman)In <strong>der</strong> Infrarot (IR)- und Raman-Spektroskopiewird die Probe mit infrarotem o<strong>der</strong> sichtbarem Lichtbestrahlt, wobei Atombindungen zu Schwingungenangeregt werden. Im Falle <strong>der</strong> IR-Spektroskopiewerden dabei bestimmte, für die jeweilige Bindungcharakteristische Wellenlängen absorbiert. Bei <strong>der</strong>Raman-Spektroskopie kommt es zu Wellenlängenverschiebungen(inelastische Streuung) einermonochromatischen Anregungsstrahlung (Laser)(s. Abb. 1). Beide Methoden ergänzen sich wechselseitig(komplementäre spektrale Information). Dietechnische Entwicklung <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte hatdie Apparate auf höchstes Niveau gebracht und dieSoftware ist benutzerfreundlich mit umfassendenFunktionen. Damit ist die Schwingungsspektroskopieheute ein in <strong>der</strong> Materialcharakterisierungunverzichtbares analytisches Werkzeug.Die so genannte abgeschwächte Totalreflexion(„Attenuated Total Reflection“, ATR) ist eine IR-Messtechnik, bei <strong>der</strong> die Messung durch Kontaktierung<strong>der</strong> Probe mit einem Kristall mit hohemBrechungsindex (Diamant, Germanium) erfolgt. Diespektrale Information stammt in diesem Fall auseinem sehr oberflächennahen Bereich bis ca. 0,4 –1µm Tiefe. Noch dünnere Schichten (ca. 10 – 50nm, manchmal auch Monolagen) können auf einerreflektierenden Oberfläche mit einem GIR-Objektiv(„Grazing Incidence Reflectance“, Reflexionsmessungmit streifendem Einfall) charakterisiertwerden.(a)Beide Methoden lassen sich mit einem Lichtmikroskopkoppeln (FTIR- und Raman-Mikroskopie).Es können auch polarisationsbedingte Effekte erfasstwerden (z.B. Vorzugsorientierung in Polymeren).Die Anwendung eines Software-gesteuertenProbentisches ermöglicht die automatisierte Messungeines Probenbereiches (Mapping) und damitdie Erfassung <strong>der</strong> Verteilung einzelner Stoffe. DieAnwendungsgebiete für die beiden Methoden sindvielfältig, von <strong>der</strong> Qualitätskontrolle über die forensischeAnalytik bis hin zu Anwendungen in Medizinund Biologie.Abbildung 1:(b)Prinzip <strong>der</strong> Raman-Spektroskopie. (a)Die Probe wird mit Laser-Licht angeregt,welches zum größten Teil elastisch(mit gleicher Frequenz) gestreut wird.Ein kleiner Anteil des Streulichtes istjedoch frequenzverschoben (Raman-Streuung). Nach Eliminierung deselastischen Anteils durch ein Filter wird<strong>der</strong> restliche Strahl zerlegt und spektroskopischausgewertet (Information überBindungen im Molekül; s. (b): BeispielNylon 66).102<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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