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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005

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M45: Zeta-Potenzial-MessungAus Metallen können Elektronen in die Lösungübertreten.Bei Mineralien tritt häufig isomorpheSubstitution (= Einbau an<strong>der</strong>swertigerIonen in Gitterleerstellen) auf.Bei je<strong>der</strong> Relativbewegung zwischen <strong>der</strong> festenund flüssigen Phase wird die diffuse Schicht ganzo<strong>der</strong> teilweise abgeschert. Das Potenzial an dieserScherebene ist das sogenannte elektrokinetischeo<strong>der</strong> Zeta-Potenzial (ζ).Die Anreicherung von Ladungen an <strong>der</strong> Phasengrenzeführt zur Ausbildung einer elektrochemischenDoppelschicht. Das ist jener Bereich, in demdas elektrische Potenzial ausgehend vom Oberflächenpotenzialψ O bis zum Gleichgewichtswert in <strong>der</strong>flüssigen Phase abfällt.Die elektrische Doppelschicht besteht nachdem Modell von Stern aus fest adsorbierten Ionen(Stern- o<strong>der</strong> Helmholtz-Schicht) und einer diffusenSchicht (Gouy-Chapman-Schicht) von beweglichenGegenionen (Abb. 1). Innerhalb <strong>der</strong> starren Schichtist <strong>der</strong> Potenzialverlauf linear während das Potenzialin <strong>der</strong> diffusen Schicht exponentiell abfällt. DasPotenzial an <strong>der</strong> Grenze zwischen dem starren unddem diffusen Teil <strong>der</strong> elektrischen Doppelschichtbezeichnet man als Stern-Potenzial.Methoden <strong>der</strong> Zeta-Potenzial-MessungDas durch das Abscheren <strong>der</strong> diffusen Schichtentstandene Ladungsungleichgewicht führt zueiner Reihe von elektrokinetischen Effekten. Diebeiden wichtigsten, die auch zur Bestimmung desZeta-Potenzials ausgenützt werden, sind die Elektrophoreseund das Strömungspotenzial. Währenddie Elektrophorese zur Messung des Zeta-Potenzialskleiner Teilchen (z.B. Nanopartikel) verwendetwird, dient das Strömungspotenzial in erster Liniezur Messung an makroskopischen Oberflächenwie Platten, Filmen, Fasern, Membranen und Granulaten[1].Als Elektrophorese bezeichnet man die Wan<strong>der</strong>ungvon geladenen Teilchen (meist kolloidalenPartikeln o<strong>der</strong> Makromolekülen) im elektrischenFeld. Die elektrophoretische Beweglichkeit µ <strong>der</strong>Teilchen steht in direktem Zusammenhang mit demZeta-Potenzial. Meist wird die Helmholtz-Smoluchowski-Näherungzur Berechnung des Zeta-Potenzialsverwendet:Abbildung 2:Schema einer oszillierenden Strömungspotenzialmessung.ζ … dynamische Viskosität ε . ε 0 … Dielektrizitätskonstante118<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>

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