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Handbuch der Nanoanalytik Steiermark 2005

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MethodenM23: Oberflächenenergie von BeschichtungenM23: Oberflächenenergie vonBeschichtungen als Kenngröße<strong>der</strong> Adhäsionsneigung intechnischen AnwendungenUnter Oberflächenenergie wird die an einerflüssigen o<strong>der</strong> festen Oberfläche definierter Größewirkende Spannung verstanden, die bestrebt ist,die Oberfläche zu verkleinern, um die energetischgünstigste Form <strong>der</strong> Oberfläche (Kugel) einzunehmen.Diese wird bestimmt durch die chemischenund physikalischen Eigenschaften <strong>der</strong> Oberflächeund des umgebenden Mediums. Während die Messungvon Oberflächenenergien von Flüssigkeiten relativeinfach ist, ist diese an Feststoffen nicht direktmöglich, weshalb auf indirekte Methoden zurückgegriffenwird – meist auf die Randwinkelmessungenvon benetzenden Flüssigkeiten. Grundsätzlich gilt,dass eine erfolgreiche Benetzung nur möglich ist,wenn die Oberflächenenergie <strong>der</strong> benetzendenFlüssigkeit geringer ist als die des Feststoffes.Der Messung zugänglich ist nur die „kritischeOberflächenspannung“ nach Zismann, welche denGrenzwert für die Benetzungsfähigkeit <strong>der</strong> Oberflächedurch die Flüssigkeit definiert. Diese ist keineMaterialkenngröße son<strong>der</strong>n nur eine Kenngrößefür das jeweilige System Flüssigkeit–Basismaterialim gerade vorliegenden Oberflächenzustand (metallischblank, Oxidschichten, Adsorbatschichten).Daher ist die Vorhersage <strong>der</strong> Benetzbarkeit einerOberfläche damit nicht möglich – vielmehr erfor<strong>der</strong>tdie Ermittlung dieser „kritischen Oberflächenenergie“,z.B. nach <strong>der</strong> häufig verwendeten Methodenach Owens und Wendt, die Verwendung mehrererTestflüssigkeiten.Diese Methode wird zusammen mit einemKaelble-Plot zur Trennung des dispersen und polarenAnteils an <strong>der</strong> Oberflächenenergie angewendet,um für Beschichtungen praxisrelevante Oberflächenparameterzur Verfügung stellen zu können.Dabei werden unterschiedliche Testflüssigkeitenauf die zu prüfende Oberfläche in genau definierterMenge aufgebracht und die Randwinkel <strong>der</strong> Tropfenzur Materialoberfläche ausgemessen. Der disperseAnteil in <strong>der</strong> Messung beschreibt dabei den Anteil<strong>der</strong> Wechselwirkung, welcher durch London’scheKräfte, d.h. Moleküle mit Dipolmoment, bedingt ist.Im Gegensatz dazu beschreibt <strong>der</strong> polare Anteil dieWechselwirkung zwischen polaren Molekülen <strong>der</strong>Oberfläche mit <strong>der</strong> Umgebung.Index Kontakte Institute Lösungen Methoden<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Nanoanalytik</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>2005</strong>59

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