Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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Abb. 8.4: Kenntnisse der deutschen Sprache
Frauen
Männer
türkisch
italienisch
polnisch
russisch
türkisch
italienisch
polnisch
russisch
0
37
39
43
47
53
53
65
70
10
in Prozent
sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft/ungenügend
Quelle: Primärerhebung „selbständige Migrantinnen Nordrhein-Westfalen“; ifm Universität Mannheim.
Hier wäre nun ein Vergleich mit den abhängig Beschäftigten von Nutzen, um die Integrationsfähigkeit der
Selbständigen in komparativer Weise einschätzen zu können. Da aber nur Selbständige befragt wurden, können
die Ergebnisse allenfalls mit den Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) verglichen werden, die auch andere
Erwerbspositionen umfassen. Hier liegen allerdings nur Selbsteinschätzungen der Befragten vor, was die
Ergebnisse in der Tendenz verbessern dürfte. Gemessen an den vom BAMF ausgewerteten SOEP-Daten 67 sind
die deutschen Sprachkenntnisse der Erwachsenen insgesamt tendenziell schlechter als die der Selbständigen
in unserer Befragung – und dies obwohl sich die SOEP-Daten auf Selbsteinschätzungen verlassen und die ifm-
Befragung auf einer (voraussichtlich objektiveren) Fremdbewertung beruhen: Von den Frauen mit türkischem
Migrationshintergrund geben sich dem SOEP zufolge weniger als 50% die Note „gut“ bis „sehr gut“. Auch
die Selbsteinstufung der Italienerinnen insgesamt ergibt ein um wenige Prozentpunkte schlechteres Ergebnis
als das für selbständige Italienerinnen. Polnisch- und russischstämmige Frauen wurden im SOEP leider nicht
bewertet, dafür aber Aussiedlerinnen. Dieses Aggregat dürfte allerdings nicht ganz mit den in unserer eigenen
Befragung verwendeten Herkunftsgruppen vergleichbar sein.
Zumindest mit Blick auf die Frauen türkischer und italienischer Herkunft kann man also zu dem Schluss kommen,
dass Migrantinnen, soweit sie selbständig sind, wohl etwas bessere Deutschsprachkenntnisse vorweisen
können als die Gesamtgruppe an Erwachsenen der jeweiligen Bevölkerungsgruppe. Inwieweit hier Drittfaktoren,
wie etwa die bessere Bildung, verantwortlich sind, kann aus den Daten nicht abgelesen werden.
67 Vgl. Haug 2008, S. 29, Abb. 5.
20
19
16
26
24
23
14
16
22
19
10
20
20
17
19
22
9
13
17
6
5
5
3
3 0
3 1
7
1
2 2