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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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IV. Quantitative Befunde<br />

Ergebnisse der Befragung selbständiger Migrantinnen in Nordrhein-Westfalen<br />

ifm universität mannheim<br />

In Ergänzung zu unseren Analysen mit amtlichen Daten (Mikrozensus und Gewerbemeldedaten) sowie zu den<br />

Expertinnen-Interviews wurde <strong>für</strong> diese Untersuchung vor allem eine eigene Befragung von 1.118 Gründer/innen<br />

und Unternehmer/innen (Frauen und Männer) durchgeführt, um zusätzliche Indikatoren zu gewinnen (vgl.<br />

Kapitel 3.3). Die Befunde werden in den nachfolgenden Kapiteln vorgestellt.<br />

Anmerkung zu Vergleichen mit der amtlichen Statistik: Die Analysen beziehen sich (zwar überwiegend aber)<br />

nicht ausschließlich auf die eigene Stichprobe. Wir ziehen – je nach Bedarf – auch weiterhin Mikrozensusdaten<br />

hinzu, um die Befunde durch eine möglichst breite und valide Datenbasis abzusichern. Allerdings ist zu berücksichtigen,<br />

dass die teilweise auf die Ebene von selbständigen Frauen und zudem noch auf Herkunftsgruppen<br />

heruntergebrochenen Mikrozensuszahlen in Nordrhein-Westfalen nur noch kleine Fallzahlen bieten, weshalb<br />

ein Vergleich mit der eigenen Erhebung teils kaum noch möglich ist. Aus diesem Grund haben wir an einigen<br />

Stellen Mikrozensusdaten <strong>für</strong> Westdeutschland hinzugezogen; zumindest dort, wo davon auszugehen ist, dass<br />

sich die Strukturen in Nordrhein-Westfalen und in Westdeutschland nicht wesentlich unterscheiden.<br />

7. Kurzprofil selbständiger Migrantinnen in Nordrhein-Westfalen<br />

Ausgewählte Charakteristika der Gründerinnen-Stichprobe<br />

Welche Merkmale weisen die befragten Gründer/innen und Unternehmerinnen auf? Und wie harmonieren<br />

die Befunde mit den aus anderen Stichproben (z.B. Mikrozensus) ableitbaren Strukturmerkmalen? Ein<br />

Vergleich der Ergebnisse bietet gleichzeitig einen Überblick über die wichtigsten Charakteristika selbständiger<br />

Migrantinnen und Migranten in Nordrhein-Westfalen.<br />

7.1 migrationsstatus der Gründerinnen und unternehmerinnen<br />

Die <strong>für</strong> die Untersuchung sehr bewusst getroffene Auswahl an Zielgruppen, d.h., der Fokus auf <strong>Selbständig</strong>e<br />

italienischer, türkischer, polnischer oder russischer Herkunft, hat zur Folge, dass das sample auch gruppenbezogen<br />

sehr heterogene Migrationsmerkmale aufweist:<br />

Eingebürgerte und Aussiedler<br />

Wie in der amtlichen Statistik ist auch in unserer Untersuchung ein relativ hoher Anteil der <strong>Selbständig</strong>en<br />

entweder eingebürgert oder hat durch den Status als (Spät-)Aussiedler die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten<br />

(im Folgenden zusammenführend teils auch „Eingebürgerte“ genannt). 1 Aussiedler finden sich natürlich<br />

ausschließlich unter den osteuropäischen Herkunftsgruppen, wobei nicht übersehen werden darf, dass<br />

nicht wenige Migrant(inn)en aus dem Osten, insbesondere aus Polen, die deutsche Staatsbürgerschaft auch<br />

über ein „normales“ Einbürgerungsverfahren erlangen. Zwar stammt die größte Gruppe an Eingebürgerten in<br />

Nordrhein-Westfalen aus der Türkei, aber im Jahr 2007 folgten bereits an vierter Stelle diejenigen aus Polen<br />

(bei einer insgesamt eher rückläufigen Entwicklung der Einbürgerungszahlen). 2<br />

Bereits in Kapitel 5.3 wurde zwischen selbständigen Ausländer/innen und Deutschen mit Migrationshintergrund<br />

unterschieden, wobei die dort verwendeten Daten des Mikrozensus (aufgrund der geringen Fallzahlen und des<br />

Stichprobenfehlers) zwar noch eine Differenzierung nach Geschlecht und nach nationalen Herkunftsgruppen,<br />

allerdings nicht mehr nach Eingebürgerten und Ausländer/innen zugelassen haben. Allein schon die Zensusdaten<br />

<strong>für</strong> die aus der Türkei und Polen stammenden Frauen in Nordrhein-Westfalen bewegen sich an der Grenze zum<br />

Repräsentativitätsanspruch. Die Fallzahlen der anderen Herkunftsgruppen fallen noch schmaler aus.<br />

1 Das Wort „Eingebürgerte“ wird hier teilweise der Einfachheit halber zusammenfassend <strong>für</strong> diejenigen verwendet, die durch einen Einbürgerungsprozess<br />

oder auch als Aussiedler die deutsche Staatsangehörigkeit erlangt haben. Die Daten lassen es nicht zu, zwischen<br />

beiden Verfahren gezielt zu unterscheiden.<br />

2 Vgl. auch Integrationsbericht NRW 2008.<br />

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